Paa und ich gehen auf unseren beinahe schon legendären Tessin-Trip. Er benutzt mein von der SBB gesponsertes Mitnahme-GA. Am Morgen nehmen wir die S9 nach Luzern; zeitgleich, als ob ich zur Arbeit fahren würde. Deshalb treffe ich noch einen Schurter-Mitkommilitonen, von dem ich mich dann in Luzern verabschiede und mit Paa den Zug nach Arth-Goldau nehme. Dort steigen wir um in den Cisalpino nach Bellinzona. Nun folgt ein Déjà Vu, oder besser gesagt ein Déjà Pectus. Das Fühlen der Affenkälte im Zug. Wir sitzen beide in Pullover gehüllt auf unseren Plätzen und fragen uns, ob wir je wieder Wärme verspüren werden… Wir wechseln den Zug in Bellinzona und führen beide einen jubilierenden, erlösendenden Wärmetanz auf. Die Leute schauen bereits ganz merkwürdig; also lassen wir den Tanz einfach sein…

In Locarno angekommen gehen wir zur Standseilbahn nach Orsalina und weiter mit der Luftseilbahn nach Cardada. Nun beginnt unsere eigentliche Tour bereits mit dem nächsten Fiasko. Dieses ist nicht so gross, wie das mit dem kalten Zug. Es handelt sich um einen ungewollten Rundlauf in Cardada.

Wanderung Cardada Monti della trinità
Wanderung Cardada Monti della trinità

Garten Eden
Garten Eden
Wie der Karte zu entnehmen ist, führt uns unser Weg am Anfang gegen das Dorfzentrum von Cardada. Dann machen wir eine Ehrenrunde um Cardada herum, indem wir die erste 180 Grad Wende machen, dann kommen wir zu einem Punkt wo der Weg wieder 180 Grad dreht, wo wir einfach nicht mehr weiter absteigen können. Glauben wir! Wir folgen also dem breiten Weg weiter. Dann denken wir uns: Breite Wege können wir zu Hause auch haben und laufen nach der zweiten 180 Grad Drehung, wieder unter der Seilbahn hindurch. Unter anderem auch wieder mit einem Aufstieg bis zurück  in die Nähe des Dorfzentrums von Cardada. Fazit: Wir hätten uns einige Kilometer (leicht übertrieben) und einige 100 Höhenmeter (auch leicht übertrieben) sparen können.

Seeblick
Seeblick

Nach dieser  Ehrenrunde wandern wir weiter über einen teils anstrengenden und teils weniger anstrengenden Weg ins Dörfchen Monte Brè wo wir unsere dritte Überraschung erleben. Wir steigen auf kleinen Gässchen steil durchs Dorf ab und suchen krampfhaft nach der Beiz die es dort geben sollte. Schliesslich fragt mein Vater eine Einheimische „Dove e il ristorante, per favore?“, darauf die Antwort „Salire la scala“. Also steigen wir eine Treppe wieder hinauf und finden schliesslich das Restaurant wo wir uns an Prosciutto und Käse gütlich tun.

Nachher folgt der zweite Teil des Abstieges durch einen schönen Wald und eigentlich recht angenehmen Weg, aber halt doch ein bisschen steil. Wir landen schliesslich im Dorf “Dreifaltigkeitsberg” (Monti della Trinità) und essen dort eine Glacé aus dem Postbüro/Kiosk/was auch immer. Sie schmeckt vorzüglich. Ein bisschen sehr süss! Wirklich süss!! Sagte ich schon: Süss!!!

Direkt am See in Locarno
Direkt am See in Locarno

Nach kurzem Marsch sind wir wieder bei der Bergstation der Bahn bei Madonna del Sasso. Wir fahren mit der Drahtseilbahn wieder runter nach Locarno, wo wir noch eine gemütliche Zeit am Lago Maggiore verbringen. Wir begeben uns in ein Restaurant und geniessen ein feines Gazosa und machen uns bereit auf die Rückreise. Wir bereiten uns auf eine neue Gefriertruhenfahrt im Cisalpino vor. Es wird aber ganz anders kommen: Eine wohltemperierte Rückreise ab Bellinzona, mit Direktfahrt bis Luzern mit dem ICN. Ich höre noch einer belustigenden Diskussion von Jugendlichen über ein Bananenjoghurt zu. Belustigend insofern, als dass die Diskussion über das Joghurt absolut aus dem Kontext gerissen kommt. Ok, vielleicht bin ich einfach zu alt, um die Logik darin zu entdecken. Jedenfalls: ganz einfach definitiv: Bananenjoghurt!

Am Abend lege ich mich ins Bett, kaputt, aber happy über den schönen Tag, den ich verbringen durfte. Vielen Dank Paa!

jährlicher Tessin-Trip mit Paa
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Ein Kommentar zu „jährlicher Tessin-Trip mit Paa

  • Mittwoch, 2013-07-31 um  Uhr
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    Hey Mac

    Danke für die Karte (und wie letztes Jahr für das MMS, welches du mir NICHT geschickt hast)… So lassen wir dich gerne wieder mal spontan auf eine Reise gehen!

    Und übrigens: Warum wurde die SD-Karte nie im Bericht erwähnt, diese gehört in der heutigen Zeit doch auf jede Reise!!! Du bist bestimmt nicht ein Amateur und lässt diese daheim im PC liegen und trägst trotzdem die Kamera den ganzen Tag rum………

    Und übrigens 2: Nette Route habt ihr da gemacht, hätte nicht gedacht dass man für so eine kurze Luftlinie eine solch ausgeprägte Wanderung machen kann. Wurde dir bestimmt schwindlig bei diesem Rundlauf 🙂

    Gruss Dani

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