Ich sehe Grau.
Ein RGB 112, 128, 144 oder auch Schiefergrau genannt.
Wenn ich senkrecht auf den Boden schaue, kann ich meine Füsse nicht sehen. Ich weiss, dass Ann neben mir ist. Ich weiss, dass Ann noch da ist.
Doch wo ist sie?
Ich rufe nach ihr: “Ann!”
Nichts.
‘Nicht schon wieder’ geht mir durch den Kopf. ‘Einmal am Tag reicht doch!?!’
Da höre ich direkt neben meinem Ohr ein leises Wispern. Ich strenge meine Ohren an und glaube verstanden zu haben: “Ic… h… Di… n… ni… m… ga… G…. erz…”.
Ich halte mein linkes Ohr in die Richtung, wo ich Ann erwarte und spitze es.
Ich sage nichts mehr. Lasse überhaupt nichts mehr von mir hören (Doch Dani; zumindest in einer Phantasiegeschichte kann ich das) und warte auf irgend ein Geräusch.
Für lange Zeit herrscht absolute Ruhe. Ich kann nur das Blut in meinen Ohren rauschen hören. Jeder Herzschlag hört sich an wie ein Donnerschlag.
A propos Donnern: Ich sehe ein Licht. Sofort presse ich meine Augen zusammen und halte mich fest. Ich weiss nicht woran ich mich festhalte…
Eine gefühlte Nanosekunde später nehme ich ein unerträglich lautes Donnern wahr. Um einiges unerträglicher als der Lärm der Stille vorher. 0 Dezibel vs 130 Dezibel. Es dauert eine gefühlte Minute, bis sich meine Ohren erholt haben und ich wieder etwas hören kann.
“Es ist vorbei.”
Ich nehme Ann’s Stimme wahr.
Mein erster Gedanke:
‘Ann lebt!’
dann der Zweite:
‘Ich lebe auch.”
Gefolgt vom Dritten:
‘Ich habe ungeheuren Durst und bin hungrig wie ein Bär’
Und zu guter Letzt:
‘Wasser und Fleisch’…

PG20160108224415 – Nebel

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