Zuerst Wasser, dann Fleisch!
Ich schaue mich zuerst noch einmal kurz um und bin erstaunt, wie plötzlich alles wieder so “normal” ist. Kein lautes Geräusch mehr; auch keine absolute Stille; normales Tageslicht… Kaum fertig über meine momentane Situation gestaunt, meldet sich der erste Teil des dritten Gedankens vom Schluss des vorherigen PG-Beitrags zurück: “Ich muss dringend etwas Trinken! Dringender!!”, sage ich zu Ann.
Sie packt mich an der Hand und zieht mich einige hundert Meter mit sich mit. ‘Ich bin so etwas von dehydriert!’, denke ich für mich. Reden kann ich nicht mehr, da meine Kehle so ausgetrocknet ist.
Dann endlich! Ich höre das rettende Plätschern von Wasser. Ich stürze mich in den breiten Fluss, der plötzlich vor meinen Augen zu sehen ist und trinke. Ich trinke und trinke und trinke. Plötzlich steigt in mir die Angst auf, dass ich das gesamte verfügbare Wasser dieser Erde trinken könnte, wenn ich nicht bald damit aufhöre. Ich höre dann doch auf, bevor alles weg ist und steige zurück ans Ufer.
Das dringenste Bedürfnis ist gestillt. Ich wende mich schleunigst dem zweiten Teil des oben genannten Beitrags zu und frage mich, wie ich meinen Hunger stillen könnte. ‘Ein Wildschwein oder so wäre nicht schlecht’ denke ich.
Gedanke zu Ende gedacht und Ann meldet sich zu Wort: “Du hast sicherlich auch einen riesen Hunger. Möchtest Du ein bisschen Wildschwein essen?”
‘Das gibt es nicht!’, schiesst es mir durch den Kopf. Ich schaue mit immer noch durchnässten Kleidern auf Ann und langsam aber sicher wird mir Angst und Bang. ‘Kann es ein Zufall sein, dass Ann ganz genau weiss, an was ich gerade eben gedacht habe?’, denke ich.
“Komm mit. Ich kenne einen Ort, wo wir das beste Wildschwein bekommen, das Du je gegessen hast.”
‘Nun gut… Eigentlich kann ich ja froh sein, dass alles so glimpflich geendet hat’ überlege ich und folge Ann. Wir erreichen nach kurzer Zeit eine breite Strasse, welche sowohl links, wie auch rechts schnurgerade bis in den Horizont reicht. Direkt auf der anderen Seite der Strasse folgt ein dichter, undurchdringlich scheinender Wald. ‘Wieso habe ich diese Strasse vorher nicht gesehen?’, denke ich verwundert und wir überqueren die Strasse.
‘Irgendwie scheint es, als ob in den letzten Stunden einige sehr merkwürdige, unerklärbare Dinge passiert sind’ überlege ich und folge Ann weiter erneut auf einem schmalen Pfad, der sich durch den Wald schlängelt.
Nach etwa 45 Minuten auf dem schmalen Weg, lichtet sich der Wald blitzartig und ich sehe vor mir eine riesige Waldlichtung mit etlichen kleinen Hütten.
“Warte hier bis ich wieder zurückkomme”, sagt Ann zu mir. “Und bitte warte einfach… Egal was passiert”.
“Ich möchte…”
“Für was?”, schneidet mir Ann das Wort ab.
‘Strange’ denke ich ein weiteres mal… ‘Hat sie jetzt tatsächlich GEWUSST, dass ich mich bei ihr bedanken wollte für… Ja. Für was eigentlich? Hat sie mich vor irgendwas beschützt? Wo bin ich da nur reingeraten? Ok, OHNE Ann wäre ich wahrscheinlich nicht mehr da… Oder bin ich da wo ich bin gerade wegen Ann?’
Fragen über Fragen, die alle unbeantwortet bleiben, denn Ann verlässt mich erneut und ich stehe wieder allein da. Diesmal muss ich nicht lange warten und sie erscheint wieder und bittet mich, ihr zu folgen.
Sie führt mich in eine der Hütten und ich staune Bauklötze…

PG20160116162933 – Nebel – Wald

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