Ich begebe mich nach Olten, um zu erfahren, in welche Richtung sich das Leben von Nora entwickelt hat. Auch ihr Leben verändert sich, nicht nur meins. Sie ist jetzt verlobt. Ich quittiere solche Mitteilungen immer mit einem fröhlichen, lächelnden Auge und gleichzeitig weint das Andere. Fröhlich weil ich es toll finde, wenn sich zwei Menschen finden. Das weinende Auge ist die Angst vor der Einsamkeit. Irgendwie fühlt es sich wie ein Verlust an. Jede Verlobung ist für die Verlobten natürlich ein Gewinn (sollte es zumindest sein) und für alle anderen irgendwie ein Verlust. All die Menschen, die es so gut mit mir meinen und SePätschert ändern irgendwie auch nichts an dieser Tatsache. Ich mache mir irgendwie Sorgen um meine Zukunft. Dieses Thema gehört allerdings nicht in meinen Blog. Habs nur kurz angeschnitten um es dann wieder fallen zu lassen… Wie? Richtig… Genau mit so Treffen mit verlobten Noras. Genau diese sollen mir aufzeigen, dass trotz oder gerade wegen dieser Verlobungen und Heiraten trotzdem noch Platz da ist, um ab und zu MME zu treffen.
Und siehe da… Nora gelingt es tatsächlich, mich auf andere Gedanken zu bringen… Wir führen tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt, um dann wieder Oberflächlichkeiten auszutauschen. Ich blühe richtiggehend auf und freue mich meines Lebens. Je mehr Gerstensaft die gute Nora trinkt, umso komischer (im Sinn von lustig) werden die Themen, die wir diskutieren.
Nora bestellt noch… RICHTIG… Ein weiteres Bier…
Als ich sie bitte, ein Bild vom Bier und ihr zu machen, sagt sie: “S’Bier esch in Oornig. Mech brengsch ned of Dine Blog… Das hani Dier scho millionemool gseid!”
“Tschiiills! De machsch haut nor vom Bier eis… Esch zwoor schaad, abr de bliibt de Frede im Huus, resp. i de Bar”:
Ich dreh durch! Dann muss man stürmen, dass ein Bild gemacht wird und dann wenn man das Ziel erreicht hat, muss man dann zuhause während dem Blogschreiben feststellen: “NED HÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖCH!!! SONE FLUECHWORT SOUMOODE!!!” Nächstes Mal mache ich das Bild selber… Wieso ich das nicht von Anfang an selber gemacht hab? Hier mein Drei-Thesenkonzept (meine Vorgehensweise um jede erdenkliche Fragestellung zu beantworten: Erstelle immer drei Thesen, dann kommts gut):
1. MME’s Cellular benötigt zu viel Strom und hat keine Akkumulatorkapazität mehr um ein lächerliches Photo zu machen.
NEINNN! KNÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHH! FALSCH! ICH HABE KEIN ITRASH!
2. MME weiss, dass Nora weiss, dass MME NIEMALS KEINE (halt, doppelte Negierungen müssen immer ein weiteres Mal negiert werden) Fotos NICHT in Hochformat erstellt, wegen dem Blog!
BLÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄMNEIIIINNNNNNNNN! NOCHMAL FALSCH!!!
3. MME hat schlicht nicht dran gedacht
KORREKT!!! HALLELUJA! So unglaublich das auch klingt. Der MME und etwas vergessen? Kann ab und zu vorkommen…
Ich geniesse es mit Nora zusammenzusein. Sie versteht mich und meine Art. Sie kennt meine Schwächen und Stärken. Nicht so wie Pätschert! Der kennt… Zurück zum Thema:
Ich taue richtig auf und Nora weckt meine Lebensgeister in mir. Nora wird nach jedem konsumierten Bier irgendwie lustiger und lustiger. Ich lasse mich anstecken und werde auch fröhlich. Während des Abends will sie plötzlich, dass ich ihr ein Versprechen abgebe. Zuerst weigere ich mich, da dieses Versprechen doch sehr spezieller Natur ist. Beim Versuch, sie zu Überzeugen, dass ich nicht überzeugt bin von ihrer Idee, insistiert Nora so vehement, dass ich dann halt doch noch zugestimmt habe. Ansonsten wäre ich jetzt noch immer in Olten. Sie zwar auch. Dann wären wir beide noch in Olten. Das wäre suboptimal für sie und auch für mich. Nun gut… Ziehen wir weiter…
Wir bestellen uns also in der Ratskellerei leckere Speisen (Nora einen halben Salatteller und ich einen Burger und die zweite Hälfte Salatteller von Nora, weil es ihr dann doch zuviel war) und erzählen uns Geschichten.
Geschichten die wir erlebt haben. Wir schwärmen von alten Zeiten. Gleichzeitig schauen wir in die Zukunft, denn – wer weiss – vielleicht gibt es irgendwann mal kleine Noras die die Welt unsicher machen. Darüber allerdings, über kleine Noras, sprechen wir nicht länger. Wir spekulieren halt darüber was hätte sein können, wenn wir alles anders gemacht hätten. Diese Erinnerungen, die Nora da für mich aus dem Treibsand meiner grauen Zellen filtert, lässt mich für kurze Zeit aufblühen und ich bin überglücklich wiedermal einfach ich sein zu können. Das hat sehr gutgetan. Wir sprechen nur am Rande über unsere momentanen Tätigkeiten, da dies weniger prioritär ist. Wir singen lieber noch ein fetziges Lied oder Zwei. Also vor allem Nora singt Lieder. Eigentlich nur Nora. Denn ich kann mich ja bekanntlicherweise jeweils nicht mehr die Texte erinnern. Alles bekannt. Nehme ich an.
Wir verlassen das Lokal und machen uns auf den Heimweg.
Liebe Nora… Vielen Dank für den schönen Abend. Ich habe mich schon lange nicht mehr so glücklich und zufrieden am Abend in die Heia gelegt.