Mein neues Jahr beginnt mit einem tollen Konzert mit Klängen von Gershwin. Die Sopranistin Measha Brueggergosman alias Angel Blue, der begleitende Pianist Nicholas Angelich und das Luzerner Sinfonieorchester nehmen die Zuhörer mit auf eine vielseitige Reise der Musikkunst. Gershwin komponierte vielseitige, lebendige und gleichzeitig nachdenkliche Werke mit klaren Botschaften.

Dem Dirigenten James Gaffigan sieht man an, dass er von seiner Arbeit etwas versteht. Er dirigiert sein Orchester und auch die Solistin und den Pianisten gekonnt und energisch. Es ist eine Wonne dem Treiben auf der Bühne zuzusehen.

KKL-Konzert

 

Die unerwartet klare, engelsgleiche Stimme Angel Blues (daher wohl der Nickname) ist absolut toll anzuhören. Trotz dieses Engelsgleichnisses besitzt die Sopranstimme die Gabe, den Stücken genau den richtigen Touch Blues und auch ein klitzekleines Bisschen “Dräck” hinzuzufügen. Zeitweise leidet der Zuhörer mit der Sopranistin mit und fühlt den ganzen Schmerz und die Pein, die die Sängerin übermitteln möchte.

Die Künstler spielen nebst Film- (“Shall we dance”) und Musicalmusik (“Wintergreen for president – Of thee I Sing”), zwei Stücke aus der Oper “Porgy and Bess” auch noch ein “Concerto in F” für Klavier und Orchester. Am Flügel sitzt der in der Szene bekannte Nicholas Angelich. Er spielt die 3 Sätze in peppigem Jazz-Style. Zwar hält er sich ansatzweise an die Vorgabe:

erster Satz: fetzig

zweiter Satz: eher ruhig, jedoch keinesfalls einschläfernd

dritter Satz: fulminantes Hörspektakel sondergleichlen

Vielleicht noch zur Klärung: bei einem Standardklavierkonzert mit drei Sätzen bin ich jeweils so hin und weg vom ersten Teil, dass ich beim Zweiten beinahe einschlafe und dann der Dritte mich wieder aufweckt. Nicht so bei diesem Werk. Durchs Band spannend und bewegt, nimmt uns der Musiker mit auf seine Reise.

Zum Schluss folgen nochmals fünf fezzige Stücke mit der sagenhaften Sopranstimme des Engels.

Das Stück: “An American in Paris” rundet das Konzerterlebnis ab.

Nach dem minutenlangen Applaus verlassen wir das KKL und lassen uns nach der schönen Sopranstimme auch noch von dem Feuerwerk vor dem KKL verzaubern.

Das neue Jahr beginnt so, wie das alte aufgehört hat…

Sensationell…

Neujahrskonzert KKL

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