Aus dem Logbuch der ISS Markathea, Paragraph 369.124.895_Yotta:
Wir befinden uns im fünften Sektor, des Super-Galaxienhaufens Laniakea und bewegen uns mit 6.798 Warp in Richtung Elysium…

Nein… Spass beiseite. Es geht “nur” um ein ganz simples Messverfahren, um das Abschaltvermögen unserer Sicherungskomponenten zu messen. Aus diesem Grund werfe ich mich in Schutzkleidung und spanne die Prüflinge in die Prüfanlage ein:

Mac als Stromer
Mac als Stromer

Save gibt mir Anweisungen, was ich mit den Prüflingen machen muss, um diese dann abzuschalten. Zu Beginn passiert nichts. Dann teilt er mir mit, jetzt kannst Du den nächsten Prüfling einspannen.
Ich: “Huere Theater! Doo gseht mer jo gar nüüt!”
Save: “Muesch chli waarte, bes de Einschautwenku chli grösser esch. De pollets de scho chli meh!”
Ich warte also gespannt darauf, bis es ein bisschen mehr “pollet”. Vergeblich! Das Spektakel ist nicht der Rede wert. Die Sicherungen sind zu klein, als dass es einen richtigen Effekt gäbe…
Also Save: Nächstes Mal bitte ein bisschen mehr Ampèrestunden, wenn ich bitten darf!!

Nach der Arbeit kommt das Vergnügen und ich treffe mich am Abend in Olten mit “meiner” Nora. Zuerst begeben wir uns in den Marionnau, weil Nora einen neuen Duft kaufen will. Nora weiss zum Glück ungefähr, was sie will und teilt mir plötzlich mit: “Hey, Schnügu, was hautisch vo dem doo?” und hält mir ihre Hand hin.
Ich rieche an “Agua de Loewe Miami Beach” und fühle mich für eine kurze Zeit, wie im Paradies! Dieser Duft… Richtig herrlich! Ein bisschen herb, mit einem dezent süsslichen Abgang. Genau meine Welt!

Anschliessend gehts in den altbekannten Ratskeller mit der wohlbekannten, urchig, deftigen Bedienung und wir geniessen dort ein leckeres Abendhäppchen. Während dem Essen, sprechen wir über verschiedene Themen, unter anderem über unsere Zukunft. Teilweise sind unsere Vorstellungen identisch und dann wieder total unterschiedlich. Genau solche individuellen Denkweisen machen das Leben spannend.

Ratskeller Oute
Ratskeller Oute

Dann wird das Essen aufgetragen und ich entdecke am Nachbartisch zwei kleine Knirpse. Sofort kommen mir meine Pachus in den Sinn. Kaum fertig mit dem Essen, steht der Knirps auf und kommt näher zu mir hin.

Dann albere ich ein wenig mit dem Kerl herum. Dann plötzlich haut der kleine Wicht mir einen Klaps auf meine Hand. Verdattert schaue ich ihn an. Er dreht sich weg und ruft seinen kleineren Bruder. Er kommt zurück, holt erneut aus und haut nochmals auf meine Hand. Sein kleiner Bruder holt auch aus und haut auch zu…
Der Papa der Jungs schaut mich hilflos an und tut nichts dergleichen, seinen Knirpsen Einhalt zu gebieten.
Dann mache ich das halt selbst. Ich schaue den kleinen Fekker kurz ein wenig böse an und murre bereits ein wenig unwirsch: “Etz hemmers de, gäu!”
Jetzt lassen beide ein wenig ab von mir. Denen habe ich es gezeigt! PROTEIIN und so! Jetzt wacht endlich auch der Papa auf und meint zu ihnen, sie sollen das lassen.

Nach diesem Intermezzo frischen wir noch einige Geschichten von früher auf und verabschieden uns dann wieder. Zu relativ später Stund mache ich mich an den Nachhauseweg und stelle einmal mehr fest: ‘Entweder spinnen die Menschen viel mehr als früher oder ich habe meinen Fokus verändert.’ Da torkelt einer Chatzpatroonevoll über den Bahnsteig und kommt den Geleisen mit jedem Schwänker gefährlich näher.
Ich spreche den Herrn an und meine zu ihm: “Goohts Der?”
Er: “Jojoooooooooo, gooht scho, ech bruuche chääääääi Höööuff”
Ich: “He Junge! Chom eifach chli wäg vom Gleis bitte, ech ha chä Bock moorn i de Ziitig z’lääse: ‘Mann kommt unter Zug nachdem Kusischmusi keine Hilfeleistung angeboten hat.”
Er: “Jojoooooooooo, gooht scho, ech torkkle jetzt demfau of die anderi Siite!”
Ich: “Oche, beni froh!”
Und er torkelt weg von den Geleisen.

Nach kurzer Zeit fährt mein Zug ein und ich fahre nach Hause.

Anderntags sind wir bei meinem Namensvetter eingeladen. Er verwöhnt uns mit feinsten Fleischstücken und Wurstwaren. Als er sich zu Tische setzt, bemerke ich, dass er selbst gar kein Fleisch isst. Demnach stammt dieses Fleisch von einem Vegrillator. Schmeckt trotz, oder gerade wegen dieser Tierliebe absolut exquisit und lecker. Das ist eine komplett verrückte Story… Ein superfeines Stück Fleisch von einem Vegetarier zubereitet.
Der hat noch mehr auf Lager, dieser vegetarische Grillmeister, denn nach dem Essen machen wir noch eine Spritztour mit seinem Tesla.
DER TOTALE WAHNSINN!
Beginnen wir von vorne…
Markus meint nur zu Markus und Röby: Kommt mit. Wir drehen mal eine Runde.
Zuerst meine ich nur:
“Ich bin bereits mal mit einem Tesla gefahren mit meinem Chef…”
Dann er: “Glaub mir! Das ist jedes Mal ein Erlebnis!”
Nun gut… Wir steigen also ein und tuckern gemütlich auf die Hauptstrasse und dann frägt Markus plötzlich:
“Habt ihr den Kopf an die Lehne gedrückt?”
Er gibt uns eine halbe Sekunde Zeit…
Dann drückt er den Pinsel durch!
Und es verschlägt mir nicht nur sprichwörtlich den Atem! Der Druck in den Sitz ist gewaltig! Unvorstellbar!
Dann das Gefühl wie Schmetterlinge im Bauch… Wie bei der ersten grossen Liebe! Gewaltig!
Und dann diese Ruhe…
Still gleiten wir in einem Affenzahn über die Strasse und ich fühle mich wie auf einer Achterbahn!
Nach der ersten Schockerholung biegt unser Chauffeur auf die Autobahn ab und drückt nochmals den Pinsel durch. Ein weiteres Mal scheint die Welt stillzustehen.
Ein Erlebnis der Extraklasse. Vielen Dank dafür Markus.

Nach der Rundfahrt steigen wir aus und sind für einige Minuten im Geschwindigkeitsrausch gefesselt! Wie in Trance und irgendwie nach wie vor ungläubig ob unserem Erlebten, bedanken wir uns bei Markus und machen uns auf nach Hause.

Am nächsten Tag, wieder ein wenig auf der Erde angekommen, besingen wir die Morgenmesse.
Wir greifen erneut auf unser Repertoire der Negro Spirituals zurück. Am Nachmittag dann, hat der Chor nochmals einen Auftrag und verwandelt sich vom Chorus african zum Folklore-Chor. Wir singen für die Bewohner des Altersheimes Dösselen unser weltliches Repertoire und die Bewohner sind begeistert von unserer Abwechslung, die wir einbringen.

Und dann kommt noch das Sahnehäubchen auf dem Erdbeertörtchen.

Ich fahre nämlich am späteren Sonntagnachmittag noch nach Rüti zur Freundin von Hansi. Sie spielt in einem Orchester und hat heute einen Auftritt.

Wahrscheinlich so Hudigääggelermusig, von einem “kleines-Dörfchen”-Orchester. Genauer vom Sinfonischen Blasorchester “Helvetia”. Der Name sagt es bereits. Helvetia! Tönt so nach Schweizer Handöörgelimusik.

Denkste Kuusi Schmusi, weit gefehlt!

Was uns die Musikanten da bieten ist eine musikalische Meisterleistung schlechthin! Beginnend mit William Francis McBeth’s “Kaddish” ertönen zuerst ganz leise Töne wie aus sehr fernen Welten. Dann gehts ein paar Takte so weiter. ‘Ich wusste es!’, denke ich mir und mein innerer Souhond beginnt bereits ein müdes Lächeln aufzusetzen.

Konzert Märie
Konzert Märie

Dann kommt im wahrsten Sinne des Wortes DIE WENDE!

Das ganze Orchester und ganz besonders der Dirigent spielt und dirigiert mit einer Energie der Extraklasse. Dann schaue ich den Dirigenten an… Und stelle fest: Der weint ja!?!

Dieser Dirigient gefällt mir! Der lebt noch seinen Beruf und freut sich, seine Arbeit zu erledigen. Wir dürfen noch eine kurzweilige Präsentation der Superlative geniessen. Es folgt noch James Barnes 3rd Symphony mit vier extrem kurzweiligen Stücken.

Nach dem Konzert sage ich zu Märie K.: “Duu, gömmer langsam hei? Ech muess moorn denne weder at Aarbet!”
Märie: “Ok! Etz hemmer gad no gnueg Ziit öppis chliises go ässe.”
Ich: “Dürüm!”
Märie: “Ok.”
Und wir mampfen einen Dürüm resp. Taschschschenbroooot:

Taschenbrot
Taschenbrot

Glücklich und zufrieden über dieses schöne Wochenende trete ich die Heimreise an und freue mich richtig, morgen zur Arbeit zu gehen. Märie K. begleitet mich noch bis Baar und dann fahre ich den Rest noch alleine nach Hause…

Schutzkleidung

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