An meinem verdienten freien Mittwoch mache ich in der Früh viel Nichts und treffe nach dem Nichtstun am späteren Vormittag auf Anscha, um mit ihr unser allmonatliches Lunchdinner abzuhalten.
Lunchdinner? WTF? Normalerweise treffen wir uns zum Abendessen! Wieso jetzt plötzlich zum Mittagsabendessen? Diese deutschenglisch- resp. Anglogermanizismen versteht kein Schwein…
Jedenfalls besuchen wir das Prizzi in Luzern und bestellen uns eine Pizza. Leider habe ich mich von Anschas VSAAG (Veganian-syndrom-airs-and-graces) überrumpeln lassen. Ich bestelle normalerweise Pizze mit FLÄÄÄIIISCH!!! Nichts Veganes! Halt… Da ist ja noch Mascarpone dabei… Also doch ein animalistisches Produkt? Weit gefehlt… Zapristi! Mascarpone ist ein so genannt “labfreies” Produkt, heisst: KEIN Tier!
ZAPRISTI! ZAPRISTI! ZAPRISTI! Ich brauche FLÄÄÄIIISCH!!!
Es müssen die schönen Augen Anschas gewesen sein, die mich blind gemacht haben…
Ein Vorteil hat der Mascarpone an Stelle eines feissen Salamis wohl… Ich werde wahrscheinlich besser schlafen heute Nacht… Jetzt ist jedoch noch nicht Schlafenszeit…
Nach dem Mampfen kommt noch ein Verdauungstee. Verdauungstee? Nachdem wir ja bereits Quasinichts gegessen haben? Und jetzt wollen wir mit einem Verdauungstee die Verdauung von NICHTS beschleunigen?
Ich hab so meine eigene Art und Weise, einen solchen Tee zu trinken:
Wir führen noch sehr gute Gespräche über meine Vorstellungen von einem gegenseitig respektvollen Zusammenleben und ich stelle fest:
Ich kann nur mich selber ändern. Es hat mir extrem gut getan, mal eine weitere Meinung einzuholen, wie man sein Leben auch leben könnte… Momentan habe ich das sehr nötig. Ich erhalte zuhause zwar super Unterstützung in allen Belangen, eine externe Person die mir alltagstaugliche Tipps gibt ist hingegen auch immer hilfreich und wertvoll… Öffne Dein Herz einer lieben Person und Dir werden viele neue, unbekannte Türen geöffnet…
Die Gespräche nehmen mich mehr mit, als ich gedacht hätte. Emotional nimmt mich Anscha mit auf eine Achterbahn der Selbsterkenntnis mit den zugehörigen Berg- und Talfahrten.
Auf der Sitzbank hin und her schwingend lasse ich die Infos nicht nur redensartlich in mich “hineinschaukeln”:
Nach dem Internieren der vielen Infos fallen mir beinahe am Tisch sitzend die Augen zu und wir beschliessen, diesen Nachmittag im wahrsten Sinne des Wortes langsam ausschaukeln zu lassen.
Mit den vielen wertvollen Anregungen Anschas zum Umgang mit meinen Mitmenschen, mache ich mich langsam auf den Nachhauseweg und ich freue mich auf den morgigen Tag. Morgen werden wir nämlich mit meiner Abteilung an einen ganz geheimnisvollen Ort gehen…
Neuer Tag, frisches respektive geheimnisvolles Glück oder so…
Nach einem normalen Vormittag ohne Märie-Änn… Halt. Normal ist das nicht. Märie-Änn kommt doch neu jeweils morgens Arbeiten und hängt es dann am Nachmittag. Irgendwas ist faul. Ich frag also kurz meinen Hatsch:
“Duu wo esch Märie-Äääännnnn?”
Hatsch: “Die chond denne am Nomidaag, wöu mer jo abgmacht hend, dass mer höt de Teamevent hend ond zäme uf…”
Se fällt ihm ins Wort: “So… Dää M. söu mou säuber chli studiere wo Märie-Änn esch, was mer höt no möchid, wohii dass mer no gönd, etc. …”
Ich: “Weiss ne!”
…
Ich: “Ah, jetzt tja, eine Insel!! Genau!”
Wir begeben uns vorerst ins Restaurant Reusszopf in Emmenbrücke und geniessen dort einen leckeren Teller mit Gemüse und einem sensationellen Entrecôtée. Ein “Zwischendenküsten”. Keine Ahnung wie die Franzosen auf so eine Bezeichnung kommen… Jedenfalls ist das Gemüse, welches zu diesem Fleisch serviert wird eine Sensation. Klar… Das Fleisch ist auch nicht schlecht. Hab ich schon erwähnt wie das Gemüse war? Nicht? DAS GEMÜSE SCHMECKT SENSATIONELL!!
Im Anschluss an das feine Mittagessen wandern wir einige Häuser weiter und stehen vor einem von aussen betrachtet unscheinbaren Haus.
Wir treten ein und starten unser Abenteuer… Genau jetzt weiss ich was der Se gemeint hat vorher, als ich ihm gesagt habe, wir gingen irgendwo POMMES essen und er mir darauf entgegnet hat:
“Erschtens: Nor de Hugo nimmt Pommes! Zwöitens: Du hesch es Heerni schlemmer aus es Löchersieb! Ond Drettens dänk mou chli noche! Mer gönd ane abentüürliche Ort.”
Wir gehen ins Wintawondaläänd in Holland und glauben zu der voll coolen Goa-Psychedelic-Musig fliegen zu können. Nein… Wir besuchen natürlich die Adventure Rooms in Emmenbrücke.
Es bereitet mir grossen Spass, mit meinem Team das “geheime Fenster” zu erkunden. Zuerst geben uns die Instruktoren einige Hinweise, wie:
- Es gibt IMMER eine gewaltfreie Lösung
- Ein Instruktor verfolgt all unsere Bewegungen über verschiedene Kameras
- Es wird nie dunkel
- Es gibt IMMER eine gewaltfreie Lösung
- wir hätten uns für ein sinnvolles erstes Kennenlernrätsel entschieden, da wir alle noch Neulinge sind
- Es gibt IMMER eine gewaltfreie Lösung
- wir könnten dann immernoch, falls uns die Rätsel zu wenig fordern, zu einem späteren Zeitpunkt “Die fantastische Zeitreise” buchen
- und zu guter Letzt: Es gibt IMMER eine gewaltfreie Lösung, wirklich IMMER!
Vermutlich haben die Organisatoren dort schlechte Erfahrungen gemacht, mit Leuten, die irgendwie in Panik geraten sind oder so und dann alles kurz und klein gehauen haben…
Möchemer neeed, chei Angscht!
Dann endlich gehts los.
Wir betreten einen Raum, wie im Film “Cube”, und beginnen nach einem kurzen Vorgehensmeeting damit, irgendwelche Hinweise zu finden.
Ich verrate nicht allzu viel. Die Leser müssen auch noch einen Grund haben dorthin zu gehen. Mit ein bisschen Kombinationsgabe und Aufmerksamkeit, sind alle Rätsel zu lösen. Wir wandern von Raum zu Raum und werden immer wieder überrascht von den witzigen Einfällen die die Macher der AR’s gehabt haben.
Nach exakt 50 Minuten 46 Sekunden beendet das Team: “The Freaky Four” seinen ersten AR:
Und wer der grösste “Freak” ist auf dem obigen Bild, ist ja wohl auch klar ersichtlich…
Nach dem Gruppenbild löst sich die Gruppe dann langsam auf und ich trete meinen Heimweg an.
War superschön mit euch liebes EXA-Team. Ich hab euch alle gerne. Ihr seid super! Zumindest Hatsch und Märie-Änn. Also Du ja eigentlich schon auch lieber SePätschertSeSe. Einfach nicht zu viel loben, sonst wird er überheblich und das Restteam muss ihn von seinem hohen Ross wieder runterholen oder so.
Am Samstag treffe ich mich seit langem wieder einmal mit Nadine. Wir haben einander natürlich viel zu erzählen. Dazu besuchen wir gemeinsam mit Nadines Tante Ruth das Restaurant “Des Alpes” um einen gemütlichen Apèro zu geniessen.
Nach dem “Des Alpes” macht Ruth noch ein schönes Erinnerungsphoto für uns Zwei und unsere Erinnerungsalben resp. Blogs:
Im Anschluss an die Photosession wandern wir, immer noch in Erzählungen unserer Erlebnisse vertieft, vom “Des Alpes” in Richtung “Mövenpick” Restaurant auf der anderen Seeseite.
Erneut werde ich von meinem VSAAG übermannt. Ich bestelle erneut vegetarisches Tatar. Erneut bereue ich dies, kaum werden die Speisen aufgetischt. Nadine gibt mir nämlich ein wenig von ihrem Fleisch-Tatar und ich kann es kaum glauben. Ich bin lernresistent oder so… Zwei Tage hintereinander den gleichen Vegetarierwahnfehler gemacht… Nadines Tatar schmeckt exquisit.
Ruth und ich können uns trotz der Tatsache, dass die Fleischvariante besser gewesen wäre, gut verköstigen mit unseren Vegi-Tataren und werden allmählich satt.
Wir führen nochmals einige schöne Gespräche und verabschieden uns nach einem weiteren Kaffee in unterschiedliche Himmelsrichtungen.
Müde und mit vielen schönen Erlebnissen durch den Tag lege ich mich ins Bett und schlafe nach kurzer Zeit ein.
Am Sonntag besuche ich gemeinsam mit meinen Pachus einen Jodelchor in welchem mein Bruder singt. Das Programm ist abwechslungsreich und vielschichtig gestaltet. Der Jodelchor wechselt sich ab mit einem Kinderjodelchor, Alphornbläsern, sowie einem witzigen Moderator aus dem Chor:
Mein Bruder zeigt es allen und Dizzt sie alle nieder!
Halt. Das ist nicht ein Hip-Hop-Battle hier. Absolut empfehlenswert. Gerade wegen der Mischung aus Kinder-, Quasi-Profi-Jodel- und reinen Handöörgelli-Musikern. Ein durch und durch gelungener Anlass.
Zum Schluss darf ich dem Moderator noch ein Kränzchen winden. Er findet die genau richtige Mischung aus Humor und Spannung und alle Teilnehmenden bescheren uns einen schönen Abschluss des Sonntags.