Es ist Date mit Anja Zeit. Eine Woche später als geplant. Dafür sind Pläne ja da… Um sie eben NICHT einzuhalten… Und alles anders zu machen. Passiert eigentlich bei mir fast immer so…

Auf dem Weg in das erste Lokal läuft meine Nase.

Nastüüchli suchen! Keins da! Muss Nase auf konventionelle Art und Weise putzen:

“KNNNNRRRRRRÄÄÄTSCHHHHH” zieht es meine Nase rauf…

Ahhh, tut das gut!

Anja schaut mich mit vielsagendem Blick an und meint: “SCHNUDDERGOOFMME!!!”

Ich schaue Anscha an und teile ihr mit:

“Das macht mer in China au eso! Deete esch das vollkomme normal! Andere Länder, andere Sitten haut!”

Anja: “Jojooo, Du hesch rächt. Andere Länder, andere Titten!”

Wir verlassen das Lok…

KNPFFFFFFFFFFFFFF! TITTEN! SO EN BRÖNNER! D’ANSCHA HED TITTEN GSEID!!

Nachdem ich mich erholt habe, machen wir uns auf, irgendwo eine Kleinigkeit zu verspeisen. Anja schlägt vor: “Wemmer zerscht Mou is Lokal goo?”

Ich beginne mich langsam zu fragen, ob Anja eigentlich ein bisschen bedeppert ist oder wie oder was? Ich frage sie, ob wir vor dem Essen irgendwo ein Appetithäppchen einnehmen gehen wollen und sie teilt mir mit: ‘Wemmer is Lokal goo?’.

Komplett enerviert, ob der Dreistigkeit Anjas meine Vergesslichkeit auf die Schippe zu nehmen, indem sie mich 17 Sekunden nachdem ich sie gefragt habe, ob wir noch einen Apèro einnehmen wollen, mich mit der Frage konfrontiert: “Wehehemer isss Lokaaaal gooo?”.

“Wo zom Tüüfu wotsch de Du änegooh, wenn ned ines Lokal?”, frage ich Anja mittlerweile bereits relativ stark enerviert.

Anja meint: “Reg Di ab, chom met ond stuun dröber, wie ech das chönnti gmeint haa…”

Nach einigen Häuserblocks staune ich Bauklötze, denn wir stehen vor dem? Korrekt! Die Kneipe beim Naturmuseum heisst doch tatsächlich: “Lokal”

Jetzt ist klar, warum sich alle immer komplette Langeweile in Museen vorstellen… Ist halt schon extrem innovativ, einem Lokal den Namen “Lokal” zu geben…

Dann wird sicherlich auch das Museum vor Ideenreichtum strotzen und die Menge in Scharen anziehen…

Jedenfalls geniessen wir im Lokal extrem leckeren Ingwerpunch. Ich nehme einen Schluck Ingwerpunch und die ganze Aufregung über die Innovation des Namens ist dahingeflogen. Die volle Dröhnung “herb”!

Nach dem Konsumieren der “Herbizide” (ich nehm an, ich muss niemandem erklären, dass mir sehr wohl bekannt ist, dass Herbizide eigentlich Unkrautvernichter sind und wir selbstverständlich diese nicht konsumiert haben, sondern diese Bezeichnung halt die Nominalisierung des Adjektiv “herb” ist und nichts anderes…

Gut, Deutschstunde auch beendet.

Ged es drüü bes!

Wir begeben uns ins Karl’s Kraut. Kraut tönt irgendwie nicht wirklich einladend…

Dann wird der Fall klar. Das ist ein veganes Lokal! VEGAN? HIIIIIILLLLLFFFFEEE!!!

Wauti würde sagen: “Die huere Veganer fräässid i üsem Frässe de Fraas wäg!!! HMPFFFF”

Jojoo, Wauti…

Ich geb dem Lokal eine Chance und betrachte nach dem Platznehmen mal die Speisekarte.

Drei Möglichkeiten für den Hauptgang…

Relativ überschaubar. Wie immer halte ich nach Flääääisch ausschau.

Dann meint Anja zu mir:

“Tock, tock, tock! Es esch deete obe taatsächlech mega hoohl! Das esch en vegani Beiz. Scho weder vergässe?”

Dann gebe ich mich halt in mein Schicksal und wir bestellen eine Platte voller nicht-tierischer Produkte. Bin ich mal gespannt…

Während wir auf das Essen warten, schaue ich mit Anja noch meine Lebensproblemchen an. Das ist eine Trippelwinsituation:

  1. ein Gratisproband kommt Anja für ihr Studium sehr gelegen (Winsituation für Anja)
  2. Es ist für mich komplett kostenlos. Andere hätten für diese 240 Beratunsminuten über 600.00 CHF bezahlt (Winsituation für MME)
  3. Ich schöpfe wieder neuen Lebensmut und neue Hoffnungen für meine Zukunft

Dann unterbricht uns die Kellnerin und tischt uns das Essen auf:

Veganian Food
Veganian Food

DER BRENNER!! PHANTASTIQUE!! Oh Pardon… Das heisst auf Deutsch: “phantastisch”. Und das ist es auch! Meine Geschmacksrezeptoren werden überflutet mit noch nie dagewesenen Geschmäckern und Gerüchen.

Geschmacksationell!

Nach diesem Festschmaus gönnen wir uns noch ein Dessert, welches wir erneut brüderlich resp. schwesterlich untereinander aufteilen. Dies heisst zwar pro Person gibts weniger, die Geschmacksexplosion dieses Desserts ist umso heftiger.

Und ich bin oben in diesem Beitrag bereits heftigst über die sich-vegan-ernährende Geschöpfe hergezogen.

Erneut ein sehr schöner Abend, den ich mit Dir Anja verbringen durfte. Vielen Dank dafür. Ich weiss das sehr zu schätzen. Und jetzt muss ich Deine therapeutischen Hinweise nur noch korrekt umsetzen…

One week later

2 Kommentare zu „One week later

  • Samstag, 2018-12-15 um  Uhr
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    Hihi, weder mol herrlich formuliert… was mer ned amigs alles erlebid, so herrlich vertreid, vertuuscht ond met vell fantasie usgschmöckt. Passt. 😀

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    • Sonntag, 2018-12-16 um  Uhr
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      Hoi A. M. os L.
      Merci för Dine liebe Kommentar. Au merci för d’Ziit wo Du met mer verbronge hesch. Das esch s’wärtvollschte Gschänk woni mer cha vorstelle… Dini Ziit. Die esch nämmli onbezahlbar 😉

      Liebi Grüess
      Mac

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