Meinen freien Tag nutze ich, um wiedermal mit meinem Götti ein Billard zu spielen. Für einen freien Tag recht früh morgens begeben sich mein Papa und ich nach Littau. Mein Götti ist dort Mitglied vom Billardclub “National” in Littau. Wir spielen die erste Runde zu Dritt. Paa und ich gegen meinen Götti. Mein Götti ist mega lieb. Er gibt uns Tipps und zeigt uns Varianten und Alternativen. Nachdem uns mein Götti haushoch eingeteilt hat, meint er zu uns: “Jetzt chönd ier Gägenand spele… Ech cha ned könschtlech schlächt spele.”
Götti Fredy gibt nun uns beiden Tipps und wir versuchen unser Bestes. Während dem weiteren kurzweiligen Match stellt sich bei mir langsam die Müdigkeit ein.
Wir machen uns auf den Nachhauseweg und ich entschliesse mich dazu seit Jahrzehnten wiedermal ein Bad zu nehmen und ich tauche in andere Sphären ein.
Als Mama mich aus der Tiefenentspannung wieder zurück in die Realität holt, bitte ich sie, ein Photo von mir zu machen, wie ich im Bad bin, damit ich das auf den Blog stellen kann.
Da meint Mama zu mir: “Iiiiiiiee, spennsch eigentli? Das mach ech nit!”
Ich: “Mou! Weisch denne chanis of em Blog verewige ond emmer wenni schlächti Luune ha, dää Biitrag aaluege ond mech a das protale Wohlfühlbaad erinnere!”
Mama: “Gniess etze Dis Bat no ond ech chome Dier de ga üssehääällfe…”
Ich: “Chäs Photi?”
Mama: “NEI!”
Sie lässt mich nochmals in andere Welten tauchen und hilft mir dann aus der Wanne zu steigen.
Tiefenentspannt denke ich an meinen ABFFEAE und sende ihm eine Anfrage zu einem Spontantreffen.
1700 Rotkreuz lautet seine Antwort. Ich checke schnell den FP und sehe eine Verbindung die plus minus passen würde.
Ab in den Zug und nach Rotkreuz. Jetzt wo ich auf Wolke 7 schwebe, muss ich das ausnützen.
In RK ausgestiegen halte ich nach ihm ausschau und entdecke ihn nach 4 Minuten am Bahnhof herumirren, da mich sein Selfie nicht wirklich auf den korrekten Pfad führt, in seinem 3er BMW auf mich warten:
Dann fahren wir los…
Halt dem sage ich nicht fahren! Das ist Rasen!! Warum wurde die RASA-Initiative nicht angenommen? Jetzt hab ich den Salat!
Wir heizen wie bekloppt durch Rotkreuz. Mit einer Psychedelic-Techno-Double-Speed-Sounduntermauerung. Absolut brutaaaaal!
Dää Type esch ned botzt!
Fäbu: “Esch haut BMW!”
Ich teile ihm mit: “Fahrsch bitte chli langsamer! Etz gohts denne abwärts ond wennt so wiiterfahrsch, chond mer s’chaute Chotze”
Er: “Guet!”
Und dann schaltet er den Motor aus.
Er redet irgendwas weiter von wegen Benzinsparen und so…
“Etz merki dass d’Servo langsam de geischt uuf get!”
Ich klammere mich fester an die Handhalterung oberhalb der Scheibe und die Mittelkonsole.
“SPENNSIECH! Stell de Motor weder aa!”
“Nemms chillig! Ech ha aues onder Kontrolle!”
Er stellt den Motor ein und der BMW tuckkert weiter. Dann dreht er die Musik auf und ich verfalle beinahe wieder in die While-And-After-Bath-Trance. Genau so lange, bis Fäbu einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellt. Nicht in der Vorwärts-, sondern in der Rückwärtsbewegung. Von 80 auf 0 in gefühlten 3 Sekunden. Schleudertraumaalarm! Dää Type esch ned POOOTZT! Musik aus, Frage: “Goohts?”
Ich: “Jojooo!”
Er: “Guet!”, dreht die Musik auf und presst den Pimsel durch und es wirken gefühlte 12.8 G auf mich ein!
Ich muss nicht kotzen.
Motor aus, Motor ein. Endlich der Zuchthausberg naht… Oops, ich meine natürlich Zugerberg, tschuldigung. Wir geniessen eine super Aussicht und trinken einen Spressi und ein Mineral. Fäbu konkurriert Anscha Ich, indem er mit mir ein Gratis- und Frankopsychogespräch führt. Phantastisch! Allenfalls trägt sein Fahrstil auch noch dazu bei, dass ich den Zugerberg nie mehr verlassen möchte.
“Besch imfau no de vöu grösser Psycho aus de Thömu! Ächt ned potzt met Dim Dreier-BMW.”
Wir reden noch über Gott und die Welt und besuchen die dortige Kapelle und beten ein Vater Unser. Insgeheim bete ich noch eins, dass wir wieder heil im Tal ankommen werden… Von dem sage ich Fäbu nichts. Er fragt sich wahrscheinlich, wieso ich für ein “Vater Unser” fast doppelt so lang hab, wie er…
Wir begeben uns wieder zurück in die irdische Welt und Fäbu nimmt es ein bisschen chilliger. Das zeigt sich auch in der Art von Musik, die wir uns auf der Rückreise anhören:
Lieber Fäbu…
Du bist protaaaaaaaal! Mein bester Freund ever!
Danke lieber Gott, dass Du mir Fäbu an meine Seite gestellt hast +
Alte, das esch jo schlimmer als Bullevard Presse was ech eo lise. Effekthascherei. Mer send so gmüetlech tuckeret dass mer hätti chönne es rohs Ei of em Armaturebrätt mitfüehre. Sälbst mini Grossmueter fahrt zügiger und du nennsch da “Rase” ?. Guete Schribstil und amüsant zom Läse, wiiter so ??. Gruess Fäbu