Wie immer wenn ich mit Mr. ElMezzo unterwegs bin, geht die Post respektive Fäbu’s BMW oder, eben in diesem speziellen Fall, Fäbus Transporter ab. Also “El Niño” oder noch besser “El Fablõ” – Passat. Nach meiner Anweisung an Fäbu mal den Pimsel durchzudrücken, presst er wie von der Tarantel gestochen das Pedal hinunter und … 

… nichts passiert. Im gefühlten Minutentakt erhöht sich die Geschwindigkeit um einen sagenhaften Kilometer pro Stunde. Der Kickdown macht einen riesen Krach und bringt rein gar nichts. So quasi viel Lärm um nichts.

Da das Fahrzeug nichts taugt, um Partey zu machen, machen wir unsere eigene MPB-Show. Zuerst singen wir zu einem niedlichen Rösslilied und hüpfen beide rum, als ob wir auf einem Pferd galoppieren würden. Das sieht von Aussen betrachtet sicherlich totaaaaaal komisch aus. Zum Glück vergesse ich einen Film davon zu drehen. Rumhüpfen gibt Durst:

Fäbu beim Eistee trinken
Fäbu beim Eistee trinken

 

Ja was ist denn das? Ist das etwa ein Bier da in seiner Hand? Gilt das bereits als eventualvorsätzlich, strafgesetzbuchwiedriges Verhalten…

Nach dem Rösslilied brüllen wir jedenfalls plötzlich wie bekloppt zu irgendeinem weiteren Après-Ski-Lied aus der Pfalz oder was weiss ich woher.
Fäbu drückt den Transporter weiter und dieser gibt fast den Geist auf.

“UOOOI!!! Wir wollen die Eisbärn sehn! Wir haben sie so gern!”, röhren wir mit voller Kehle. Wie die Hirsche bei der Balz.

Einfach etwas! Hauptsache irgendwas. Wir geniessen halt unsere Leben.

Wir erreichen unser erstes Etappenziel. Man glaubt es kaum, hier war ich bereits mal: “Spiiiiiiiiiiiiiiiiizz!” Mir kommt direkt Mark Foster und mein verlängertes Wochenende bei meiner Schäfchen-Määäähh-Cousine Christa wieder in den Sinn:

https://www.imame.ch/2019/08/25/verlaengertes-wochenende-bei-chrihihistaaa/

Nun gut wir treffen dort auf den Verkäufer von Fäbus neuster Errungenschaft. Ein Liebhaberroller von welchen nur ganz wenige in diesem guten Zustand noch existieren. Aso mer redid doone vom Roller odr? Ned vom Verchöiffer?!? Der Verkäufer behandelt SEIN Gefährt immernoch als ob es sein Erstgeborenes wäre mit sooo viel Sorgfalt und Würde.

Dann fällt ihm Fäbu ins Wort und meint:

“Dafi mou en Rondi go träie?”

Ich glaub jetzt ist der Moment da. Jetzt, in diesem Augenblick, Fäbu! hast Du sein Herz gebrochen. Jetzt, lieber Verkäufer, musst Du Dich von Deinem Tuktuk trennen und für Dein Gefährt weht jetzt ein anderer, ein wenig brutalerer, brachialerer, rücksichtsloserer Wind.

Direkt nach der Rückkehr Fäbus vom Rollertestfahren ist alles noch goldig und schön.

Dann beginnt das Zersetzen des Gefährts. Hier ein Rückspiegel weg und da die Frontscheibe weg.

Und dann kommt noch das Beste. Das Einladen.

Jetzt nimmt die Geschichte eine brutale Wendung.

Fäbu hebelt irgendwas an seinem gerade eben gekauften Gefährt rum und PÄNG!

Es ertönt ein dumpfes Geräusch und wir schauen zu Fäbu, welcher mit schmerzverzerrtem Gesicht, wirklich den Tränen nahe, diese tapfer unterdrückend irgendwas in sich hineinfluchen wird.

Fäbu torkelt beinahe nur noch herum und sagt mir: “Ta** *****! Dää h*** Sch****! Das esch vou Ufegflasht imfau!” Und das ist die abgespeckte Version der zensierten Aussage dessjenigen Gedankens von gerade nach dem Rumms… 

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit (welche selbstverständlich ein bisschen weniger mächtig ist als die ganze Ewigkeit, nämlich exakt halb so mächtig) meint er zu mir:
“Etz chömmers glaub wooge. Chom etz faahre mer of di nögschti Raschtschtett ond gönd ine Cindys Dinner! De semmer of dää Schtress abe wenigschtens choorz no i öppis schöönem, wiiblich Töönendem denne gsii”. Gesagt getan. Irgendwie ein wenig “Tuucher” setzen wir uns in den Transporter und tun wie von Fäbu geheissen.

Wir betreten die Cindys und ich ordere einen absolut phantastisch mundenden “Double Decker Meat Royal Spicy Brutal Burglar” anderi wöördid säge: en DDMRSBB:

Hamburglar Cindys Dinner
Hamburglar Cindys Dinner

Vermutlich hat Fäbus Burglar nur 1/3 so gut geschmeckt wie meiner. Halt wegen dem Zensur, Zensur, Zensur Unfall und natürlich auch, weil Seiner kleiner ist als Meiner.
Aso mer redid immerno vom Burglar, gäu?
Ich glaube das Essen hat Fäbu gutgetan, denn irgendwie beim Rauchen nach dem Essen sieht er wieder ein wenig entspannter aus.

“Was de Fäbu und de Kussi rauched?!? Ha gaar nüüt glese i de Ziitig!”.

Jedenfalls nehmen wir den Rest der Reise noch in Angriff und Fäbu bringt mich wohlauf nach Hause. Dort spendiere ich ihm noch einen Kaffee (jooo, ech ha ne säuber usedröckt (de Chaffi meini)) und nach kurzem Doorfen im Hause Meier verabschiedet sich Fäbu von mir und zieht von dannen.

Mega cool gsii met Der, liebe Fäbu. Wie emmer.

Merci vöumou. Bes baud…

Crasse Autofahrt

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