Fäbu der Schachmeister

Ich geniesse meinen freien Mittwoch und bereite mich vor auf…
Korrekt. Das Date mit Fäbu. Diesmal wirklich! Nicht so wie letzten Mittwoch, als ich bei Fäbu vor der Haustüre die Klingel suche und draufdrücke und…
Nichts. Nochmals. Wieder nichts. Wottsch mech veraaaarsche oder waaa?
Ich zücke damals mein Cell und rufe den Lümmel an.
Er nimmt nach dem vorletzten Klingelton ab und blafft: “Swotsch?”
Ich: “Mer hend höt Date, Du Pemsel! Wo besch?”
Er gibt mir damals seelenruhig zur Antwort:
“Du irrsch! Mer hend üses Träffe höt inere Woche. Höt gooht mer ned. Lueg mou i Dim Whatzup. Ech ha Der das damals metteilt, dass es ersch höt inere Woche stattfindet.”
Ich Ungläuber nehme mein Cell hervor und kontrolliere.
Kleinlaut murmle ich in mich selbst: ‘Hesch rächt, hmpfff’
Gut, damals eine unnötige Zugfahrt gemacht. Was meint echt Ueli respektive Daniel K. oder wie die alle heissen dazu?
Nun gut. Diesmal werde ich den Termin nicht verschlafen.
Zum Glück, denn ich darf erneut eine SFCD-Session abhalten. Dazu später mehr.
Zuerst schmeissen wir den Grill an und Fäbu pflastert gekonnt leckere Fleischwaren auf den Grill. Bem Poulet mosch äbe oft Salmonelle luege ond dää Vogu so rechtig dorebroote!”
Gesagt getan. Ich hänge ein bisschen auf der Terrasse rum und meine es wie immer besser zu wissen:

Wir geniessen das Fleisch und den Salat, gönnen uns noch einen leckeren Kaffee und machen uns dann langsam wieder auf den Nachhauseweg.
Fäbu fährt erneut wieder ungewohnt ruhig. Bis ich ihn darauf hinweise und er mir nur kurz zunickt und ich interpretiere das Zeichen korrekt und klammere mich am Handgriff oben fest.
Ich hab schon viel erlebt mit Fäbu, was Geschwindigkeitsräusche anbelangt. So etwas hab ich dann doch noch nie erlebt. Er drückt den Pimsel durch und ich klebe wiedermal mit den bekannten 2.14 G im Stuhl.
Dann zündet Fäbu eine weitere Eskaltionsstufe. Beim Nachhauseführen kommen wir an eine Abzweigung und ich bin immernoch im Geschwindigkeitsrausch und merke erst in den letzten zwei Sekunden, dass wir ja links abbiegen müssten. Ich brülle zu Fäbu liiiiiiiiinnkkkkkks! Und er drückt voll in die Eisen! VOLL KRAAAANNKK!!! Zum Glück hab ich mich am Handlauf festgehalten. Mein Herz pumpt den frischesten Sauerstoff ever in meinen Körper. Brutaaaal! Wie Achterbahn. Das sind gefühlte 3.67 G imfau! En haubi Häärzbaragge hesch mer iigjagt! Voll KRÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNNNKKKK!
Enerviert blickt mich Fäbu an und sagt in meine Richtung seelenruhig: Das chasch nor met emene BWM, imfau!
Puls 237.8 und Fäbu fährt die paar restlichen Meter bis vor unsere Haustür seelenruhig.
Dort meint Fäbu zu mir: “Chom etz gömmer no schnöu es Chaffi go nääh ine.”
Ich denke mir: ‘Cha ned schaade, noch dem Adrenalin no chli Koffein zuefüehre. Velech egalisiert jo s’Einte s’Andere?
“Chom etz spellemer es Schach.” Du hesch jo gseid, Du segsch so guet.”
Gesagt getan… Dem zeigis!!
Thailändisches Mahagonischachbrett mit Figuren aufgestellt und losgelegt.
“Bletzschach”, meint Fäbu.
“Näääi. Ech bruuche Ziit zom Öberlegge!”
“BLETZZ!”
“Auso guet!”.
Ich beginne irgendwelche Züge zu machen und…
Nach etwa drei Minuten schaut mich Fäbu an und meint zu mir schelmisch lächelnd und gähnend süffisant “Mach Dine letschti Zoog”:

UNGLAUBLICH!!
Dää Type hed mech Check-Mate gsetzt!
Dää hed de Checkmaasta Check-Mate gsetzt!
Ich traue meinen Augen kaum und sage zu ihm: “Revanche”
Er: “Aso guet!”
Diesmal mache ich ihn kaputt!!
Das wäär denn no!
Er zu mir: “Etz mömmer no einisch, soscht wösse mer need, wer gwonne hed!”
Also los.
Blitz
Und erneut Check-Mate!
MME 2:1 Fäbu
Hanis doch gwösst, dass ech de Check-Masta be!
Und an alle Schachliebhaber: Selbstverständlich weiss ich, dass es eigentlich Tschessmate heissen würde   😉