Nach der Arbeit begebe ich mich nach Oberrüti zu Fäbu. 10 Sekunden nachdem ich aus dem Zug gestiegen bin, höre ich ein Knattern von einem Roller. Das kann nur Fäbu sein. Er hält neben mir an und sagt mir zur Begrüssung: “Hendedruuf!”
Mir kommt nur: ‘Spinner!’ in den Sinn.
Dann stelle ich fest, dass er keine Witze macht.
Ich teile ihm höflich mit, was ich vorher nur gedacht hab:
“Spinner! Secher chomi ned of dää Roller druuf! Du weisch jo, met waas ech mine Onfall ghaa ha!”
Er antwortet mir nur knapp: “Vou ond ganz! Stiigsch etz druuf?”
Bei mir rechnet es genau zwei Sekunden und dann antworte ich ihm: “Aso guet, wöus Du besch. Der vertroui!”
Mühsam und umständlich klettere ich auf das Gefährt.
Er: “Heb Di fescht!!”
Und kaum festgeklammert, dreht er am Gas und ich fühle, wie sich eine Blockade in mir drin löst.
Ich fühle mich frei wie ein frisch geschlüpfter Vogel, der das erste Mal fliegen übt.
Ich klammere mich fester an Fäbu.
Die 300 Meter bis zu Fäbus Anwesen lege ich wie in Trance zurück. So voll flying-high-feeling.
NIE hätte ich es für möglich gehalten, dass ich bei Fäbu auf die Maschine steige. Wenn mir das jemand heute Morgen erzählt hätte, hätte ich lauthals irgendwelche Grucksgeräusche gemacht und mich über so eine Absurdität lustig gemacht.
Ich steige vom Töff und nehme einen tiefen Atemzug. Ich glaube ich hab vergessen zu atmen die vergangenen 300 Meter.
Dann: ein Schrei!
Ein Jubelschrei!
Nochmals tief Luft holen und dann teile ich Fäbu mit:
DU BESCH DI BRUTALSCHTI BRUTALITÄT!!
SOOOOO P H A N T A S T I S C H!
Anschliessend gelange ich irgendwie in Fäbus Wohnung.
Dort muss ich mich auf sein Bett legen und mich mal ausruhen. Nachher darf ich mit Claudia ein paar Worte wechseln:
Ich beruhige mich gaaaaanz langsam.
Wir hören uns wie immer bei meinem BFE cooli Musig an und besprechen einige brandaktuellen Themen, die die Welt momentan bewegen.
Der Fäbugrillmasta zaubert uns ein phantastisches Essen sondergleichen auf den Teller!
Ein Hühnchen.
Daa muess äbe guet dore sii, wäg de Salmonelle! Ned so wie bem Schwein. Deete längts, wenn mers chli weniger lang aabrootet.
Nach dem Essen widmen wir uns unserem neuen Hobby. Dem Schach spielen.
Nach ein paar Zügen denke ich mir: ‘Jetz ha Di, Fäbu!’
Und dann macht Fäbu einen weiteren Zug und ich betrachte das Chequebrett und kann absolut nichts machen. Pämmmm! Chequemate!
Das gibts doch nicht!
Nochmals!
Erneut beginnen wir ein ausgeglichenes Spiel zu spielen.
Dann eine klitzekleine Unachtsamkeit von mir und Fäbu zwinker mir zu und meint:
“Die Dame hesch mer etz schön gschänkt! Merci vöumou!”
Ich betrachte das Feld und hintersinne mich fast:
So einfach mach ich Dir dieses Spiel jetzt nicht. Ich kämpfe und kämpfe und dann…
… erneut: “Chequemate”
ZAPRISTI!
Beim dritten Spiel lässt mich dann Fäbu aus Mitleid gewinnen…
Schachmässig ein Tag zum vergessen.
Es ist bereits spät geworden und ich bin langsam auch ein wenig müde.
Viel Arbeit, schwer, weisst Du?
Ich bedanke mich bei meinen Gastgebern und Fäbu bietet mir an mich nach hause zu fahren.
Dankbar nehme ich sein Angebot an und wir begeben uns in den BMW, kein 3er und auch kein Caaaabrio mit Flex.
Er startet die Maschine.
Ganz süüferli fährt er aus der Garage.
Ich schnalle mich an und zurre die Gürtel fest.
Er tippelt ein bisschen am Gas rum und ich denke mir bereits: ‘Easy… Höt nämidmers chillig’
Und 3 Sekunden später drückt er das Gas DURCH den Boden hindurch!
Mich presst es in den Sitz und mir bleibt die Puste weg!
Ich komme zu Luft und warte auf…
… keine Ahnung was.
Und dann überrascht er mich mit einem nie dagewesenen Bremstest. 80 zu 0 in 2.3 Sekunden! Die ABSOLUTE Brutalität! Härter als je zuvor! Du besch eifach ned suuber Fäbu!
Wir kommen dann bei mir zuhause an und ich steige überglücklich darüber mit meinem besten Kumpel everandevereverandforevereverneverever einen weiteren super Abend verbracht zu haben aus seinem Fahrzeug aus, verabschiede mich von ihm und lege mich überglücklich und zufrieden in mein Schlafgemach…
total cool, dii pricht. Aber dass du uf em bett vom Fäbu uumeliisch isch scho chli ticki poscht. Ech findes toll dass dech de Fäbu immer weder emol iilaadt. Latsch’ne au weder e mool zu üüs ii, gäu, am beschte met Claudia.