Am Morgen des 3. August 2021, in aller herrgottsfrühe mache ich mich bereit für meinen Herrgottstrip ins Kloster um dem Herrgott ein bisschen näher zu kommen.
Die Reise mit dem TGV verläuft gemütlich und avec Grand Vitesse. In Paris treffe ich auf Beatrice. Sie kommt mit mir in ein Restaurant und ich esse eine typische französische Especiallidad. Nämlich italian Pasta con Carbonara.
Wir reden miteinander so gut es geht und Beatrice bringt mich rechtzeitig auf den Zug Richtung Orleans. Nach der Ankunft erwartet mich ein erstes Begrüssungsbashing, indem mir Bres von den leckeren Schnecken erzählt, die er gestern verspiesen hätte.
Ich bleibe cool. Obwohl ich eigentlich auch sehr gerne von diesen Snails gemampft hätte.
Nun gut. ‘Was nicht ist, wird noch sein’, denke ich mir.
Ändu bringt noch Maria und Hansi mit und wir fahren zu viert nach Nouan, wo wir um 15:30 ankommen.
Dort gibts für mich als Erstes logischerweise einen Kaffee, anschliessend Zelle beziehen und das Nötigste einrichten. Benötigstes aufs Lavabo, Tasche auf den Stuhl, Pyjama aufs Bett. Den Rest kann ich bei Bedarf auspacken. Es sind alle einverstanden. Ausser Hansi:
Wieder unten in der Lobby angekommen, klopfen wir einen ersten Jass. Danach eine Vesper feiern und direkt im Anschluss eine erste heilige Messe. Dann gibts Essen. Ich hab riesen Glück und setze mich an den Tisch mit einer älteren Frau, welche nach zwei Wörtern meines Französisch aus mir schleierhaft scheinenden Gründen aufs Englische wechselt. Logisch im Frankenland. Da spricht man Englisch. Je suis un âne.
Nach dem Mahl meint Ändu zu mir: “Chom met… Mer hend weder Wasserratteploog. Mer hend secher weder eini gfange.”
Wir ziehen los und ich denke mir: ‘So einen tiefen Glauben muss man haben. Da ist sicher keine drin. Diese Ratten haben das doch mittlerweile gemerkt und tappen nicht mehr in die Falle.’
Nichts da. Prompt ist eine Weitere drin. Ich betrachte sie und sehe die riesigen, fauliggelben, spitzen Zähne dieses Wesens. Oder besser Unwesens? Jedenfalls macht Res mit dem Grautier kurzen Prozess.
Nach dem Rattenjagen führe ich ein sehr tiefsinniges Gespräch über Gott und die Welt mit Bruder Andreas und begebe mich anschliessend in die Heia und schlafe einen gesunden Schlaf.
Am Morgen stehe ich wie zu normalen Arbeitszeiten auf und besuche die Morgenlaudes. Das ist wie eine Messe, einfach anders. Sehr viel Gesang auf französisch und viele verschiedene Gesangsbücher und die Sprache und ich verstehe sowieso nichts und so. Dann räuspert mir Bruder Andreas aus dem Nichts zu: “Mjammmiiiiii, die Schnägge geschter send feiiiiiiin gsii”.
So ein netter Kerl, der Res. Jetzt hätti ich es vergessen gehabt und er bringt die Brühe mit der letzten Restwärme wieder zum Kochen. Jetzt koche ich. Ich will Snails! SCHNÄÄÄGGGGEEEEE!
U de Schnägggge, si das wöudi Tier? Neeeiii, abru Zabblicheiiiibe.
Ich begebe mich nachher allein mit Bruder Andreas zum Morgenessen und führe mit ihm gute Gespräche.
Den Rest des morgens verbringen wir mit Jassen.
Gemütlich bis 12:15. Dann feiern wir vor dem Essen die tägliche Messe. Anschliessend gibts schon wieder Mittagsmahl. Hier ist es paradiesisch. Entweder wir halten Messe, schlafen oder futtern.
Nach dem Essen mache ich eine Siesta Mexicana und anschliessend bringe ich einer Kollegin aus Deutschland jassen bei. Die kennt nur Skat. Das ist um Welten langweiliger, da es quasi ein reines Glücksspiel ist, was für Karten man erhält. Das Ablegen der Karten erfolgt dann sehr streng nach Lehrbuch und man kann keine Karten “schmere” oder “chotze”!
Übrigens eine weitere Sache die ich die Deutschen und Franzosen gelehrt hab: mer Schwiizer chotzid Chaarte! Der Tag endet, die Sonne geht unter und wieder auf.
Am Donnerstag morgen kierme ich und nehme es gemütlich. Eigentlich wie gestern. Am Nachmittag realisiere ich mit meinem Elektrikerlehrmeister Andreas die Beleuchtung des Fussballplatzes für die Jugendlichen auf dem Areal des Klosters.
“Etz mosch die drüü blaue Kabel done zäme zwirne ond de met em andere blaue Strang verbinde. Ond de met desne zwöi Kabu s’Gliiche mache.”
So geht das noch einige Zeit weiter und nach vier Scheinwerfern betrachten wir das Resultat. Schön wie das leuchtet:
PÄÄMMM, ein Knall ertönt und das ganze Kloster ist ohne Amperestunden da…
Nein, das war jetzt Spass. Ich staune ein bisschen, wie mega muetttiiiiig mein Brudreas ist.
Nach getaner MC Strömer Remix Arbeit spiele ich mit Hansi ein Schach.
Er macht einen Zug und ich frage:
“Besch der secher Secher dass Du secher besch, dass secherlech ganz secher dää Zoog secher secher wettsch exekutiere?”
Er: “Japs”
Ich “Okay”, exekutiere und während der Exekutierung meint er: “Hehe, velech doch ned ganz so schuurly Schuur”
Er nimmt den Zug zurück und macht einen viel Besseren.
Dann hab ich keine Schoose mehr und er kaputtet mich.
Am nächsten Morgen, es ist bereits Freitag, werde ich von Hansi und Maria um 11:00 liebevoll mit den Worten: “Duuuu steenkscht!” geweckt. Also so hab ich zumindest Hansis Aussage interpretiert. Sehr umschreibend und dennoch sehr rücksichtsvoll sagt Maria zu mir auf meine Frage, ob es hier tatsächlich ein bisschen schmecke, oder ob Hansi nor blöd macht: “Goh doch schnöu go tuusche”
Sie sagt wenigstens nicht: “Duuuu stinkst!”
Nein. Sie regt mich an mitzudenken und teilt mir die Lösung respektive Antwort nicht einfach so mit, sondern erwartet mein Mitdenken und Mitmachen am Unterricht. Genau wie bei ihren eigenen Schülern und Schülern.
Zum Mittagessen treffen wir uns im Esssaal und Hansi versucht einer älteren Damen zu erklären, was “Pfau” auf Französisch heisst: “Poo”.
Sie fragt zurück: “Poo?”
Hansi antwortet: “Noo, pas Poo. Poo.”
Sie: “Poo?”
Geduldig wie er ist korrigiert er nochmals und sagt erneut:
“Noo, pas Poo. Poo!”
Für mich tönt alles irgendwie nach Hinterteil eines Pferdes oder anderen Viehs oder Menschen.
Am Nachmittag wenden wir uns dem Takolfahren zu.
Gekonnt cruise ich über die Wiese und fahre was das Zeug hält. Circa 20 km/h Speedrauschtempo:
Wir montieren erneut Lampen und legen Kabel und testen das Resultat. Wir haben gute Arbeit geleistet.
Denn die Lichter brennen alle und wir dürfen uns wirklich langsam Stromer des Jahrzehnts nennen.
Am Abend folgt das übliche Abendprogramm mit Vesper, Nachtessen und ein bisschen zusammen reden und Zeit geniessen.
Den nächsten Tag beginne ich mit Laudes, dann Zmorge essen und dann… Korrekt. Nachschlafen. Ich bin extrem müde. Wahrscheinlich vom Trakkerfahren gestern. Oder vom vielen Nichtstun. Das ist auch möglich.
Am Vorletzten Tag wecke ich meine Holzfällerkünste in mir und ich zerholze einen Baum, welcher Hansi zuvor für mich gefällt hat. Ich hab enormen Respekt vor dem Lumberjacking. Nie weiss man, wohin der Baum fallen wird. Aus diesem Grund erledige ich jeweils die feine Zerteilarbeit und lasse die Schwerstarbeit andere tun. Wie die kleinsten Kinder erfreuen wir uns an den Lärmemmisionen und Gestänken, die wir da produzieren:
Nach dem Sägen gibts ein letztes Mittagessen, welches wir genüsslich verspeisen. Das gibt halt hunger, diese Sägerei. Anschliessend jässeln wir ein letztes Mal eine Runde und geniessen den Nachmittag.
Zum Nachtessen finden wir ein Lokal, wo wir endlich unsere Schnecken erhalten.
Denkste… Wenigstens zur Vorspeise gibts Foie Gras.
Immerhin.
Danach drücken wir einen riiesigen Ami-Hamburglar rein. Der ist auch absolut phantastisch:
Nach diesem fast ein wenig an Dekadenz grenzenden Mahl, lege ich mich ins Bett und wache am nächsten Morgen immer noch ein wenig gesättigt auf. Das ist extrem.
Nun gut. Wir feiern eine letzte Messe, räumen unsere Zimmer
Letzes Einnachten und wieder Tagen. Letzte Messe.
Zimmerräumen und sehr zügige Verabschiedung.
Dann laaange Heimfahrt mit Pauline, Märie-K und Schmuusibroh.
Merci beau :-PPP
Jo du hesch rächt, miär Schwizer chotzed d’Karte bim Jasse. Vor allem wemer im Gägner oder Fiind es 10-imuess chotze.
Was ech au ned verschtone, worom hesch i de Beiz in La Motte kei Schnägge gässe? Hamburglar esch wörkli ned typisch französisch!
Messe, schlafen oder futtern, das gilt in Nouan. Normalerweise heisst es in Frankreich, vor allem in Paris, “Metro, Boulot, Metro, Dodo …..”
Ja, der Brudreas ist vielseitg begabt, Biberratten, Strom, Golzfäller (oder war das Hannes?), Manager.
Paon = Pfau, Poo = … Da kommt mir unser Englischlehrer in den Sinn. Your are not ill, you are ill….
Was war da mit dem Takolfahren. Eiinfach so, zum Vergnügen? Oder steckt da ein Sinn dahinter? Zum Beispiel Biberrattentransport, oder Holztransport oder was?
Gratulation, ein wie meist sehr witziger Bericht deiner Erlebnisse in GOF (Good Old France).
Hmmmm, es wiiters Dizzing vo ongwoohnter Siite. Hätti ned erwaartet, dass Du au of dää Zoog uufsprengsch 😉
Nun gut. Es prällelet ab, glaub mer! Es looht mech iischalt. SCHNÄGGE!! WIESO RES?!?!?
Jo weisch, das met em Poo esch haut soo, well ech das so verstande ha. Heisst denne daas öppis Böses?!? 😛
Hello, I’m flom India. Velly fast taxi, believe meä.
Oder besser: Vely fast tläctl, fastest tläctl yu evel saw, beliive meä!
Neinei, esch natürli alles för Öppis gsii. Alles hed sine Sinn. Soscht chönntidmer jo i de Nacht nömme guet schloofe, wemmer eifach zom Plausch im Züüg omenand gheizt wääred.
Drom alles hed sini Daasinsberächtigong.
GOF? Waswosch? HeschDumer Gof seit, oder wa?
Mach das no einisch ond de gitz Magebox Fressi, believä miä!
Tau tämme
Super Eintrag, das einzige was ich nicht verstehe: warum hast du denn keine Schnecken gegessen? 😉
Tu es un âne! 😉
Wieso hesch etz das nomou mösse erwähne?
Okay… Ech has noni vergässe ghaa!
So es Bashing vergiss i ned so schnöu.
En scheeni Ziit ond bes baud