Wir nehmen am 2023-05-12 am Abend an einer Veranstaltung mit dem Namen: “Wine and Crime” teil. Der Name ist Programm. Moni und ich treffen auf Richu und seine Assistentin und wir begeben uns in den Krimisaal in der Gemeindebibliothek.

Gespannt warten wir auf das Erscheinen des Lektors. Einerseits wegen der Kurzkrimis und andererseits wegen den edlen Tropfen, die wir während dem Zuhören geniessen können. Dann erscheint der Vorleser Michael:

Michael und die Weinverkoster
Michael und die Weinverkoster

Zuerst gönnen wir uns einen Schaumwein der Weinbaugenossenschaft Saffergarten. Danach folgt eine interaktive erste Kurzgeschichte. Zu viele Details verrate ich nicht. Sie ist auf jeden Fall sehr spannend und sehr empfehlenswert. Dann kommt die Degustationsphase 2 und wir geniessen mehrere verschiedene Weissweine.

Bereits ein bisschen lustig hören wir uns einen Kriminalfall zu Vampierzeiten, also entweder ettliche Jahre in der Vergangenheit oder was mir wahrscheinlicher erscheint, in einem Paralleluniversum, an.

Geschichten um Vampire und so Zeugs finde ich in der Regel eher ein bisschen suboptimal. Michael Schraner schafft es jedoch mit seinem spannenden und fesselnden Vortragskönnen, den Zuhörer voll in den Bann zu ziehen. Man verfällt komplett in eine Trance und vergisst beinahe, dass da noch Wein zum Degustieren bereit stehen würde.

Die dritte Vorlesung nehme ich wirklich nur noch sehr entfernt wahr und muss beim Verfassen dieses Beitrags auf Monis Erinnerungen zurückgreifen. Nach der Abklärung gesteht mir Moni: “Jooooo, daas weiss ech nedemou meh!”. Puuuuuh. De beni gliich ned de Einzig met Gedächtnislöckene. YESSSSSSS!!!

Nun gut. Ich denke Michael ist sich der Tatsache, dass Vorlesungen und Weindegus nicht die beste Kombination hinsichtlich der Gedächtnisleistung der Zuhörer ist, bewusst. Er wird es uns verzeihen.

Seine Website um die nächsten Lesungen in Erfahrung zu bringen lautet:

https://wineandcrime.ch/

Nach den drei spannenden Kurzkrimis dürfen wir nochmals eine Weinvariation der obgenannten Genossenschaft geniessen. Der Winzer erzählt uns noch eingie Details zu seinen Trauben und wir kippen uns weiterhin edle Tropfen zwischen die Kiemen. Langsam stelle ich fest, dass ich ein wenig eins am Krönchen hab. Moni bringt mich inklusive vier edlen Tropfen Wein sicher zurück nach Hause.

Anderntags, immernoch ein wenig schläfrig, macht uns der Gedanke daran, mit Brische die Firma Hug besichtigen zu dürfen instantan hellwach. Den Fertigungsprozess all dieser Leckereien, die wir in der realen Welt teilweise nach dem Kauf innert weniger Minuten verschlungen haben, ist sehr faszinierend und zeitintensiv. Während der Führung werden uns ab und zu ein paar Häppchen zum Degustieren dargereicht. Meines emeritierten Chefs Hugo hätte das Herz wohl einiges Höher geschlagen, wenn er all diese Leckereien da gesehen hätte. Einfach das eine oder andere Guetzli fassen und neinibeissen. Es ist beeindruckend, wie gross der Hygieneaufwand in der Lebensmittelproduktion ist. Eine phantastische Gelegenheit, die wir da erleben durften. Vielen herzlichen Dank für die Führung.

Es vergehen fünf Tage und wir treffen erneut auf Richu. Diese zwei Gangstaas sind einfach legendär:

Zwei Gangstaaas
Zwei Gangstaaas

Er wird begleitet von Simon, welcher auch in unsere Behindertengäng aufgenomen werden will. Vier Personen sind genau die richtige Anzahl für eine Gääng. Wir entscheiden uns für den vielsagenden Namen:  “MoSiRiKu – Händicäp Gäng”. Vier Händicäppierte ziehen gemeinsam durch die Wanderwege und schmieden Pläne für gemeinsame zukünftige Aktivitäten. Zusammen machen wir eine Wanderung vom Bahnhof Giswil auf den Campingplatz zum Papa und Mama von Richu.

Des Wandern ist halt wirklich nur des Müllers Lust und nicht des Meiers und Kollege-Meier Simu. Wir müssen mit unseren Füssen wandern. Die beiden anderen in den Stühlen machen nur blöd, indem sie uns auslachen und hochnehmen. So à là: “Üüs tönt d’Beeeii oder de Rügge ned weh. Mer send haut ned müed! Ääääätschipääätschiii”

Jojooo, gäu Simu, daas prallt a üüs ab, wie Wassertropfe of de heisse Platte. De Leidenfrost-Effekt looht üüs öberhaupt ned loh Liide, gäu, gäu, gäu?!?

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit kommen wir beim Campingplatz in Giswil an. Die Ewigkeit dauert für uns Fussgänger die Distanz von circa vier Kilometern. Auch die Zeit-Distanz-Kontroverse kommt hier zur Geltung. Raum und Zeit verschmelzen zu einer Brühe, in welche noch etwas Würze mittels unserem stets andauernden Gemaule reinfliest. Die Stuhlfahrer bemerken höchstens einen Minimuskelkater im Zeigefinger und Daumen, von der Bedienung des elektronisch angetriebenen Rollstuhls.

EEEEENDLICH nach der obgenannten Ewigkeit trudeln wir auf dem Camping ein und lassen uns verwöhnen. Unter Einfluss eines Glas Weins oder doch zwei?!? und einer superleckeren Portion Spaghetti mit zweierlei Saucen, Bolognese und Pesto verbringen wir gemütliche Stunden.

Es wird langsam Zeit für uns wieder nach Hause zu fahren und uns vorzubereiten für das sehr schöne und namentlich gut gewählte Musical “Ab in den Süden”. Dieses wird in Hochdorf aufgeführt. Wir machen vorher noch einen Abstecher in das Hause Meier, nehmen eine Stärkung zu uns und fahren dann weiter nach Hochdorf in die Braui, wo wir eine sehr schöne musikalische Darbietung der bekanntesten Deutschen Popsongs des letzten Jahrhunderts geniessen dürfen. Ich kann nur bei den Liedern: “VERDAMMT ich lieb Dich, ich lieb Dich nicht!” und “EIN Stern, der Deinen Namen trägt” so richtig mitbrüllen. Ich hasse diese mehrfach eingeschobenen multiplen Teilsatzkonstruktionen, welche nie zu einem Ende kommen und dadurch eine Anpassung des ersten unbestimmten Artikels vonnöten machen. Das hat mir bereits mein “Deutschleerer für Du” so in der Oberstufe mit auf den Weg gegeben. “Kurze Sätze! Dann müsst ihr euch auch keine Gedanken über irgendwelche Flexionen und so Gedanken machen!”

Nun gut. Auch dieser Abend geht zu Ende und wir fahren zurück in unsere Heimat und legen uns zufrieden über unsere Erlebnisse zur Ruh.

 

Krimis und die Händicäp-Gäng

2 Kommentare zu „Krimis und die Händicäp-Gäng

  • Mittwoch, 2023-05-24 um  Uhr
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    Dein “Wochenrückblick”, wieder einmal mehr sehr unterhaltsam geschrieben, Hädicäp-Gäng, Erinnerungen – die hast du dir an alte Zeiten ja behalten können – an deinen Deutsch Lehrer, wine&crime mit mehr oder weniger kriminellen Weinen gespickt, zu guter Letzt, ab in den Süden, einfach köstlich zu lesen.
    Da wäre sie ja wieder, die mehrfach eingeschobene, multiple Teilsatzkonstruktion, die nie aufhört, und immer wieder mit Kommas unterbroichen wird, ab und zu auch mit einem Bindestrich statt einem Komma, und dennoch, wie könnte es anders sein, zu einem eventuellen Schluss führt, den allerdings niemand versteht, weil er nicht weiss, wie der Satz begonnen hat, und welchen Sinne man in das Ganze hinein geben kann.

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    • Mittwoch, 2023-05-24 um  Uhr
      Permalink

      😂 🤭 Hehehe mega witzige Kommentar. Viele Dank för Dini lyrischi Meischtertaat. Wo am Schloss weder niemert so rechtig verstooht…
      Bes glii
      Kusi

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