Am Montag, den 13. November startet unsere zweite Woche Ferien in Teneriffa. Als erstes möchte ich mich für die vielen Kommentare auf den ersten Teil in aggregierter Art und Weise bedanken. Vielen Dank euch allen. Sooodellli jetzt gehts weiter mit dem zweiten Teil…

Wir führen das Standardprozedere aus, indem wir aufstehen, essen, Blog schreiben, mit anderen Schweizern ein bisschen in der Muttersprache reden und uns am Abend wieder exquisit verköstigen lassen.

Dann gehts ins Bett und wir legen uns schlafen und starten den neuen Tag frisch und ausgeruht.

Am nächsten Morgen gehen wir in den Speisesaal und geniessen das Morgenessen. Nach dem Essen wenden wir uns an die Hotellobby, um in Erfahrung zu bringen, wie es mit meiner Reservation des TucTucs aussieht.

Es ist alles bereit und ich lege ein paar Meter in der Hotellobby mit dem Gerät zurück.

“Stell am Aafang noni eso en höche Gang ii, mer chönd denn emmerno steigere”, meint Moni und ich beginne mit der Stufe: “Schildkröte”. Hebel bewegen und fast beinahe gar keine Fortbewegung wahrnehmen.

‘Lang machi das ned met’, denke ich und sage es auch gleich an Moni gerichtet.

Ein wenig steigern und noohdisnooh immer schneller werden. Der Untergrund und die vielen Touris lassen eh selten das Maximaltempo zu, sodass ich gar nicht erst in Versuchung komme, dieses zu erreichen. Irgendwann halten wir vor einer spannenden Pizzeria. Keine Ahnung woher die wissen, dass wir ein Paar sind 😳:

TukTuk Fahrer Mo und Ma
TukTuk Fahrer Mo und Ma

Dann kommen wir auf die Teerstrasse und ich drehe den Knüppel ganz auf. Sensationelle sechs km/h erreiche ich. Moni lächelt mich an und heizt mit 9 an mir vorbei und sagt: “Tschüss, Kusi” und winkt ein bisschen dazu.
Wir cruisen durch die Gegend und ich stelle fest, dass das Fahren mit so einem Mobil um einiges anstrengender ist, als es aussieht.
Ich muss immer überall sehr Aufmerksam schauen, bevor ich das Fahrzeug in Bewegung setze. Viel mehr als zu Fuss. Ich brauche auch viel mehr Platz. Plötzlich kommen wir an eine Stelle, wo das Trottoir einfach aufhört. Umdrehen. Zurückfahren und auf die andere Strassenseite wechseln. Dort erneut bis zum Ende fahren und ein weiteres Mal feststellen: Kein Durchkommen für uns Fahrende. Nochmals drehen und diese Strasse definitiv links liegen lassen.
Wir fahren weiter und auch auf dieser neuen Strecke wird der Weg immer schmaler. Weiter über eine sehr knapp bemessene Einfahrt auf eine Brücke:

Brückenfahrt im Schiuldkrötengang
Brückenfahrt im Schildkrötengang

Die Ausfahrt ist noch schmaler als die Einfahrt.
Zigmal fahre ich nach hinten und wieder nach vorne um dann schlussendlich vor einer sehr steilen Auffahrt anzukommen. Es folgt ein Bordstein, welcher äusserst unüberwindbar aussieht und wir uns wirklich nicht sicher sind, ob wir diesen überwinden können. Wir wagen es und kommen heil wieder nach Hause.
Zur Belohnung entdecke ich einen Schokoturm, an welchem ich mich genüsslich bediene:

Schokobrunnen
Schokobrunnen

Nach der Esskarpade begeben wir uns glücklich und gesättigt in die Heia.

Am 15. November bringe ich Moni dazu an meinem Pyjama zu riechen. ENDLICH! Das hat ein Weilchen gedauert. Sie erwidert recht angewiedert: “Boaaaah! Das Süürellet rechtig, rechtig! Hani scho gseid wie? RECHTIG! Das muesch etz wörkli, wörkli it Wösch tue!!! Du STENKER!”
Ich lege ein frisches Pyjama aufs Bett und wir gehen raus in die Sonne. Temperatur: 27°.
Gemütlich fahren wir mit unseren Trucks am Strand entlang und kehren in ein Strandcafeé ein. Moni bestellt einen “Garachico”, also eine Kleinstadt auf Teneriffa zum Trinken 😳.
Der Kellner schaut uns mit Unverständnis an und meint dann: “Ahhhh, dos Carajillos! Si, naturalmente”.
Anschliessend machen wir uns bereits wieder auf den Heimweg, da die Temperaturen doch recht drückend werden.

Nach der Rückkehr in unser Zimmer sehe ich im Nebenzimmer den Café Service und teile ihr in meinem Germanoitaloenglischispanoll mit: “Per favor, posso bringa de Capsül d’esspressatto en our camera?”
Keine Ahnung was sie verstanden hat. Jedenfalls klopft sie einige Augenblicke später an unsere Zimmertür und bringt die Kapseln.
Sie redet sehr viel und wir verstehen nichts.
Nach einigen Arm- und Beingesprächsversuchen geben wir ihr zu verstehen, dass wir gerne “solo Spresso” anstelle von leichteren, respektive sogar Decaffeinatocaffeis hätten. Und sie versteht und notiert dies für unser Zimmer grad auf ihrem Zettel. Zukünftig erhalten wir also nur Pressinellini geliefert.
Wir gehen nochmals Schwimmen und geniessen im Anschluss ein leckeres Abendessen.

Dann treffen wir auf Petra und Manfred, mit denen wir vor ein Paar Tagen Freundschaft geschlossen haben.
Wir machen gemeinsam am Karaokeabend mit und plötzlich meint Petra zu mir: “Chom etz gömmer go Karaoke senge.”
Ich denke kurz nach und komme zum Schluss: ‘Worom eigentlich need? Ech cha jo senge.’
Wir singen ein gemeinsames Duett: “Marmor, Stein und Eisen bricht”. Ich Held hab irgendwie nicht gecheckt, wie das mit den Farben und so abläuft. Ich singe quasi immer und Petra kann erst ganz am Schluss noch einige Takte beitragen. Ich sage ihr: “Chom etz möchid mer nomou es Lied.” Sie lehnt dankend ab und ich teile dem DJ mit: “Io wollio cantare ‘Waterloo’ von ABBA”. Mein Chordirigent Beat bekommt sicherlich Vögel:

Mir wird frenetisch zuapplaudiert, sei es, weil ich so gut gesungen hab, oder was wahrschinelicher ist, weil sich niemand anders meldet für eine Performance. Der Abend klingt noch gemütlich aus und wir verabschieden uns.
Wir nehmen die Wanderung in Richtung Zimmer auf uns und passieren den seit 14 Tagen von Moni beschwörten Minion-Greifarmkasten ins Visier:

Moni will Minion
Moni will Minion

Ich teile Moni mit: “Das esch mega easy ond locker. Ech bruuche maximal 5 Aalöif, zom dää Type deete usebrenge.”
Moni sagt mir: “Die Wette gilt.”

Kusi wirft einen Euronen aus Monis Portemonnaie auf und PÄMMMM…
NICHTS!
Dann gehen uns die Moneten aus und wir bitten einen Securitas-Typen, welcher vorbeizieht drum, uns doch bitte einen Dolllaaaaar ähhh Euron zu wechseln. Seine Antwort: “The Bar is closed now.”

Wir denken: ‘Okaaay’ und klären ihn auf: “Mer hend doone en Wett… Ähhh, we have a bet running. We have no more Euros to finalize this bet. Do you have one Euro?”

Er meint: “Yes”.

Wir geben ihm einen Euro und 10 Eurocents in kleiner Stückelung. Er gibt uns stinkfrech nur 1.00 Euro zurück. 9.091% Verlust.

Das stimmt für uns, weil wir ja früher in diesen Ferien stets profitiert haben.

Wir werfen die gerade umgewandelte Münze ein und erzielen logischerweise das gleiche Resultat wie beim ersten Versuch. Nichts mit dem Minion für Moni.

Moni jammert ein bisschen rum und der Security Man meint nur erneut eiskalt: “The Bar is now really closed”

Wir ziehen von Dannen und wir sagen zueinander: “We’ll be back!”

Morgen gibts noch drei Versuche den Drecksminion rauszufischen.

MER FENDID SCHO EN LÖÖSIG 🤣🤭.

Neuer Tag, neues Glück. Nach dem Morgenessen verabschieden wir uns von Petra und Manfred. Sie treten bereits die Heimreise in die kalte Schweiz an.

Für uns steht der dritte TucTuc-Fahrtag an. Wir nehmen eine neue Route an Orte, die ich noch nie gesehen hab. Meine Touring Guidein versteht es sehr gutt die Navigation im Griff zu haben:

Hübschestes Wesen
Hübschestes Wesen

“Jetzt rächts ond do voore faahrid mer öbert Stross ond nämid die nögschti weder links ond de bes as Meer abe ontte biege mer…” Ich falle Moni ins Wort und sage sehr bestimmt: “Jetzt fallts mer ii… De mömmer rächts abbiege ond de chond baud üses Hotel.”

“Hmmm…Du besch scho en Glöckspelz, dass Du mech debii hesch. Du hättisch Dech hoffnigsloos im Irrgarte vo Teneriffa verfahre ond wördsch wahrschiinlech i drüü Stond in La Caleta met läärer Trackbatterie strande ond Dis Cell zücke, de Flogmodus use nääh ond im Hotel H10 Conquistador aalüüte ond noch: ‘The girl with the wheelchair’ frooge.”

Nichts davon tritt ein und wir fahren wieder zurück in unsere Bleibe.

Dort begeben wir uns ein weiteres Mal in den wärmeren Infinity-Pool. Heute fühlt sich dieser sehr kühl an. Ich will nicht wissen, wie sich heute der Hauptpool angefühlt hätte.

Es geht zurück ins Hotelzimmer und wir begeben uns müde ins Restaurant und lassen uns vom Team H10 Conquistador verwöhnen.

Vor dem Essen offeriert, uns einer der Kellner einen Weisswein ODER ein Bier. Ich entscheide mich fürs Bier und Moni für den Clamor (Geschrei) Weisswein. Er taucht mit je einer Flasche Bier und Wein auf. Er stellt mir das Bier hin und öffnet den Weissen. Dann schenkt er Moni und mir ein Glas ein und lässt den Zusatzwein auch noch stehen.
Jetzt packt mich das schlechte Gewissen. Ich mache mir Vorwürfe, weil ich in dem Moment lieber Bier trinke als Wein und teile das permanent an Moni gerichtet mit. Sie erwidert mir stets: “Dää hed das gäärn gmacht ond Du muesch Der kä Soorge mache. Es chond alles gutt!”
Ich mache mir horrende Sorgen und kann das Mahl kaum geniessen. Dann folgt das Dessert und wir verzichten beide dankend. Dann sehe ich den Kellner wie durch ein Wunder plötzlich wieder. Ich gehe zu ihm hin und bedanke mich bei ihm für seine liebenswürdige Geste.
Er freut sich riesig, umarmt mich und teilt mir etwas auf hispanisch mit.
Der Abend ist gerettet. Natürlich ist er das schon von Anfang an gewesen. Denn immerhin hab ich mit meiner Chelene an dem Essen teilgenommen.
Wir verabschieden uns um 22:00 Uhr von den Personen am Nebentisch.

Ich sage ihnen: “Ter mönd de Schwiizertescht ablegge.”
Moni meint zu ihnen: “Sägid mou Chochichäschtli”.

Der Schweizertest fällt ins Wasser, denn die zwei Damen aus Belgien machen keine Anstalten, nur eines kleinsten Versuches das zu repetieren. Definitiv keine Schweizer.
Und als sie uns mitteilen: “Ihr seid imfall aus dem Zimmer 41”, sagen wir dankbar: “Danke sehr für die Erinnerung”, im Wissen, dass wir im 44 liegen und wir verabschieden uns zeitnah von den Unwissenden und legen uns ins unsere Betten.

Der nächste Tag startet und wir wachen immernoch tierisch müde auf. Moni stellt mir die Frage: “Mosch Du dringend go bisle?”
Ich verstehe: “Hesch Du guet gschloofe?”
Meine Antwort: “Seeehr!”
Dann Moni: “Auso, de chasch Du zerscht gooh.”
Ich wache noch ein bisschen mehr auf und Strecke und recke mich.
Dann meint Moni: “Wottsch Du etz ned goh?”
Dann erwache ich aus meinem Delirium und sage zu Moni: “Du chasch scho zerscht gooh. Ech muess eigentlich gar need”.

Wie man sehen kann, geht es uns bereits morgens in der Früh sensationell.
Dann wirklich petit dejeuner genossen, fast so wie in der CH. Einfach ein bisschen mehr, jedoch viel weniger als normalerweise hier in Hispagna.

Wir begeben uns in den Supermarket und ich hab keine Ahnung, woher die das auch schon wieder wissen:

Kusi ist auch auf Teneriffa bekannt
Kusi ist auch auf Teneriffa bekannt

Nach dem Besuch des Markets, schlendern wir ein wenig herum und geniessen die Sonnenstrahlen. Wir kehren zeitnah in unser Hotel zurück und nehmen ein Bad im Pool des Hotels. Nach dem Baden gönnen wir uns eine Auszeit in der Poolbar und der Barman Giuseppe bedient uns an der Poolbar:

Giuseppe und Rettungsschwimmerin
Doo gseht mer, dass jewiils en Spanier s’Photti gmacht hed

Eine sehr nette Person, dieser Giusi. Auch die Rettungsschwimmerin von Malibu ist da noch zu entdecken.

Wir legen uns erneut todmüde ins Bett und stehen wieder ausgeruht und mit neuen Kräften auf. Wir gehen ans Morgenbuffet und nachher meint Kusi zu Moni: “Ech ha Dech abgespeichert aus mis Projekt MP21.11. Eifach förs Nooottiiiiizbuech.“

Monis Freude hält sich in Grenzen und wir gehen über zum Morgenschopping, da es uns am Nachmittag zu heiss ist. Wir ziehen durch die Stadt und kaufen noch dies und das.

Gegen Abend nach dem Baden wird es beiden wieder zu kalt und wir trocknen uns ab und setzen uns an die Sonne mit einem Drink.

Wir führen interessante Gespräche mit Jürgen und Susanne. Also eigentlich nur mit Susanne, denn sie redet sooooooo viiiieeeeelll… Unglaublich. Wir stellen fest, dass ihr Zusammensein einige Ähnlichkeiten mit unserem aufweist:

  • Auch sie haben sich im Netz kennengelernt.
  • Der Job der beiden Frauen… Beide arbeiten in der gleichen Branche.
  • Wir schauen ab und zu die gleiche Sendung: Dr. Mohami aka Dr. No

Drei Gemeinsamkeiten. Und da würden sich noch einige mehr finden, doch wir verabschieden uns voneinander und begeben uns wieder ans Abendbuffet und lassen es uns sehr gut gehen. Wie an beinahe jedem Tag in diesen Ferien endet dieser Tag mit einer schönen abendlichen Einlullung vom Animationsteam des Hotels.

Ferien Teneriffa Volume 2

4 Kommentare zu „Ferien Teneriffa Volume 2

  • Dienstag, 2023-11-21 um  Uhr
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    Lieber Kusi,

    Du hast so eine tolle Stimme, eine fantastische Bühnenpräsenz. Deine musikalischen Auftritte sind einfach der Hammer. Kurz: Du bist der Tom Jones der Innerschweiz.
    WARUM um Himmelswillen singst du dann AUSGERECHNET einen Song von ABBA…?!
    Eieiei…

    Lieber Gruss
    vom untröstlichen, aber nicht hoffnungslosen
    Michi

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  • Dienstag, 2023-11-21 um  Uhr
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    Hei Kusi Schmusi, echt genial, deine Berichte. Da hat man ja direkt Lust, wiedermal ins Weite aufzubrechen ;-).
    Finde es echt köstlich, was ihr da alles erlebt. Musste bei der “Rettungsschwimmerin von Malibu” laut rauslachen. Was du nur immer für Ideen hast.
    Euch noch ein paar schöne Tage. Bis bald einmal,
    PAX+
    Br. Andreas

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  • Dienstag, 2023-11-21 um  Uhr
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    Wiederum ein grossartiger, köstlicher und unterhaltsamer Bericht, dein Teil 2 von Euren Teneriffaferien. Es ist wirklich auffallend, wie schnell ihr beide auf der Insel bekannt worden sein. Nicht nur die MoMa Pizzeriea, auch Eure fahrbaren Untersätze gleichen sich wie ein Ei dem anderen und jagen den Insulanern mit einem deltavaumax von 3 km/h einen riesenschrecken ein. Neinei Kusi, hat da Moni sicher gesagt, “miini Batteri esch haut besser aus dini”.
    Geniesst die letzten beiden Tage noch. Am Donnerstag ist es bei uns zwar voraussichtlich sonnig, aber kalt.

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