Wir schreiben den Donnerstag, 11. Januar 2024. Nach der Arbeit gehen wir ins beinahe Paradies Oberwald. Beinahe, weil einerseits Moni fehlt (der primäre Grund) und andererseits ich ja dann tot wäre. Das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht später nach Gesprächen mit meinem Bruder Bruder mal thematisieren kann. 

Wir kommen in unserer renovierten Ferienwohnung an und nisten uns ein.

Nach einer Übernachtung geniesse ich das Nichtstun, Bücher lesen und den Schönheiten des Wallis frönen:

Paradies Oberwald
Paradies Oberwald

Es geht ins Bett und es ist recht kalt. 

Drum möglichst lange in der Wohnung bleiben. 

Am nächsten Tag widme ich mich meinem neuen Hobby hier oben im Winter. Dem Langlaufen. 

Wir bereiten uns sehr zügig (irgendwie laufen die Vorbereitungsarbeiten immer zügiger und effizienter) vor. Schiene anziehen, Langlaufjacke, Langlaufkappe, Langlaufhosen, Langlaufshirt, alles Langlauf. 

Wir begeben uns bei strahlendstem Sonnenschein auf die Loipe und ich benötige sehr wenig Zeit um mich abfahrtbereit zu machen. 

Mit meinem privaten Langlaufinstruktor und Cousin Boris laufen wir los. 

Nach einigen Kilometern macht Boris ein Video von mir. Ich bin bereits recht müde und das kann man auch sehen:

Es haut mich, beinahe am Ziel angelangt recht deftig auf den Sack. Gleichzeitig reisse ich auch meine Mama, welche sehr nah bei mir fährt auch mit.

Während dem Wiederaufraffen schaue ich mich nach ihr um und sehe, dass sie sich am Handgelenk verletzt hat. Ich frage sie: “Hey Maa goohts Der?”

Sie antwortet mir: “Ja, es gett” und gleichzeitig sehe ich, dass sie sich immernoch das Handgelenk hält. 

“Besch secher?”

Sie: “Ich müess fascht erbräche vor Schmärze, aber susch getts mer.”

“Getz Der?” frage ich meine Mama einige Minuten später und sie meint dann:

“Etz esch weder em bitz besser. Etz chennemer wiiterlöiffe”

Ein kleiner Stein fällt mir vom Herzen und wir nehmen den letzten Abschnitt zurück nach Oberwald in Angriff.

Langsam und stetig und immernoch unter der Aufsicht und Hinweisen meines Langlaufcoaches Boris: “Gleite. Gleite. Gleite. Ned met Chraft us de Äärm! Du muesch Gleite.”

Er ist super und nimmt sich richtig viel Zeit für mich.

Vielen Dank lieber Boris. 

Wir kommen zuhause an und dürfen ein sensationelles Mahl zu uns nehmen. Zuerst eine selbstgemachte, leckere Gemüsesuppe, einen gemischten Salat und dann Broothäärdöpfu, ein leckeres Stück Fleisch und Gemüse dazu. 

Dann noch die Tagesschau mit meinen Kommentaren und “Pschschschschtttttttt” von den andern anschauen und dann ist dieser erlebnisreiche und prachtvolle Tag auch wieder vorbei. 

Müde und glücklich gehts in die Federn und ich falle ina tüüfa xunda Schloof. 

Am nächsten Tag beschliessen wir nochmals auf die Skier zu gehen und das gestern Gelernte zu vertiefen. Aus der Vertiefung wird dann nicht viel, weil es bitterkalt ist und wir uns nicht erwärmen können. 

Ich lese das Buch: “Die Kunst des digitalen Lebens* von Rolf Döbelli zuende und kann sagen, dass ich die meisten seiner Anregungungen bereits umsetze. Es tut dennoch gut, eine Bestätigung zu erhalten, dass ich auf dem richtigen Weg bin. 

Wir werden zu Anneli und Boris zu einem frühen Zmittagznacht eingeladen und schauen uns nach dem Znacht erneut die Tagesschau an. Die einen aktiver (die Anderen) und die anderen passiver. Schönes Wortspiel 🤭. 

Ich spiele während dem ein paar 15 Sekunden Schachs. Anschliessend klopfen wir nochmals einen Jass und lassen so den Tag ausklingen. 

Anderntags gehts “früh” aus den Federn und wir besuchen Onkel Urs in Fiesch. Eine wirkliche Frohnatur trotz aller widrigen Umstände. 

Anschliessend begeben wir uns wieder zurück nach Oberwald, von meiner Gotte mit leckerster Cholera (aso ned d’Dorchfallserchranckig) verwöhnt und machen uns nachher wieder auf ins Unterland in unsere Heimat. 

Vielen Dank für die schönen Stunden, die wir zusammen verbringen durften an Boris, Tantanni, Urs, Maa und Paa.

Ferien im beinahe Paradies

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