Kusi der souveräne Dreiwurfwerfer

“Scho weder Basket? Laaaangweilig!!” könnte man denken. Nun gut. Diesmal ist es nicht nur Basket schauen, sondern auch noch selbst daran Partizipieren. Diese Tatsache und natürlich auch weil wir die Nyonesen ein weiteres Mal abebrätschid, bewegt mich dazu diesen Beitrag zu verfassen.

Zu Beginn des Matchs werde ich aus welchem Grund auch immer (ech weiss es wörkli nömme) darauf hingewiesen, dass diejenigen die im März Geburtstag haben in der Pause an einem Wurfkontest teilnehmen dürfen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.

30 Sekunden vor Ende des ersten Quarters begebe ich mich runter vor den Eingang der Arena. Leicht erhöhter Puls. Ein Quäntchen schwitzige Finger und dann raus aufs Spielfeld. Ball kurz einmal professionell prellen lassen und dann ansetzen zum Wurf und… Der erwartete frenetische Jubel bleibt logischerweise aus:

Ich betrachte, geblendet vom Scheinwerferlicht, die Zeittafel und stelle fest… Die Pause ist ja längst vorbei und schaue weiter, immer noch voll im Rausch über meinen erfolgreichen Wurf und der Vorstellung des Vertrags den mir Monty Williams von den Phonix Suns über 31.66 Millionen (ich hab ihm mitgeteilt, dass ich 10’000 mehr haben muss als der momentan Bestverdienende der Suns) unter die Nase hält…

PÄMMMMM! Zrogg it Realität. Du hesch en Tagtroum ghaa, en Fata Morgana, es Trugböud!!

Irgendwo aus dem Nirgendwo höre ich ein leises, nur für mich hörbares: ‘Ech liebe Dech gliich, au wenn Du kä Drüüer rüersch, Kusi! Du besch guet, wie Du besch’. Das füllt meine Energiereserve wieder auf und ich begebe mich zurück auf meinen Platz auf der Tribüne, wo mich meine Moni umarmt und mich gar nicht mehr trösten muss, weil sie mich ja in ihren Gedanken bereits getröstet hat. Ein weiterer Trost erlebe ich dann in der Halbzeit, als ich auf einen kleinen Jungen treffe und der mir in einer Selbstverständlichkeit sondergleichen mitteilt: “Wieso hesch dää Drüüer ned gmacht? Wär doch no cool gsii”. Ich teile dem Jungen mit: “Wäär plaanet gsii. D’Worfrechtig hed jo scho Mou gstomme, eifach chli z’wenig Energie driibrocht ;-)”.

Dies motiviert mich natürlich, meine Wurftechnik noch ein klitzekleines Bisschen zu optimieren.

Wir schauen uns noch den Rest des Spiels an und ich komme immer mehr in Fahrt. Auch anfeuern kann ich die Spieler immer noch lauthals, obwohl ich das eigentlich verboten bekommen hab:

“Ieeee, tüe nit so schriie, Büeb, das brengt nex ond macht nomme Diini Stemm kapott”, höre ich bereits die Schelte meiner Mama:

Nun gut… Dieses Spiel bringen wir in den Hafen mit dem Endstand 65:56 und belegen neu Rang 4 in der Tabelle. Spitzenleistung, Jungs, weiterso!

Mein Dank geht an Dani Schriber, welcher mir das Wurfvideo netterweise zur Verfügung gestellt hat. Er hat auch einen neutraleren Bericht über das Spiel verfasst, welcher unter folgendem Link nachgelesen werden kann. Dort sind auch noch zwei Interviews mit Michi Plüss und Antwoine Anderson zu finden:

https://www.luzernerzeitung.ch/sport/basketball-us-rapper-fuehrt-swiss-central-zum-elften-sieg-ld.2265765

Super Spiel mit phantastischen Emotionen.

Bis zum nächsten Sieg auswärts gegen Union Neuchâtel und dann am 30. März 2022 wieder zuhause in der Staffelhalle gegen die Luganesi.