Am 14. Oktober 2024 ist es so weit. Moni und ich nehmen an einem wahrhaftig kulinarischen und ein kleines bisschen göttlichen Trip ins antike und auch neuzeitliche Griechenland teil.
Die Hinfahrt verläuft sensationell mit einem sehr sympathischen Taxiunternehmen mit dem Namen: Silber Tixi. Fatlind fährt uns äusserst sicher und souverän auf den Flughafen in Zürich. Kurz vor dem Abladepunkt geht Fatlind voll in die Eisen und zieht beinahe einen Schwarzen auf die Strasse. Der Wagen ist zu hoch. Rückwärtsgang rein und wenn das Taxi während der m Rückwärtsfahren nur minimal zu schnell wird, piepst es wie bekloppt. Er muss in einer Einfahrt rückwärts fahren und von links und rechts kommen Fahrzeuge. Kaum hätte er freie Fahrt, geht das Auto automatisch aus unerfindlichen Gründen in die Eisen. Dann hätten wir wieder Platz und schwupps kommt das nächste Fahrzeug. Nach mehrmaligen Rückwärtsfahren-Bremsen-Wiedergasgeben-Bremsmanövern kriegen wir dann doch noch die Kurve und vollziehen ein sehr zügiges Check-In. Um Punkt 07:00 Uhr sind wir im Nachsicherheitsbereich in der Sportsbar & Terrace parat und warten noch 160 Minuten auf das Boarding. Wie immer sagen wir uns lieber früh als zu spät. Einige Pressi später gehts dann ans Boarding und wir werden als erstes Geboardet. Das Ladegerät für den Swiss Track im Köffere bereitet uns ausnahmsweise Sorgen. Die Sicherheitspolizei des Flughafens eilt zu uns und frägt uns: “Das Ladegräät för e SwissTrac esch usegnooh woorde. Bruuched er daas wörklech so drengend oder goohts au ohni?”
Monis Antwort: “Das bruuch ech sehr drengend. Ohni dää Ladeadapter ben ech uufgschmesse.”
Antwort der SiPo: “Ech luege, was ech cha mache.”
Kurz vor dem Start gibt sie uns Daumen hoch für den Abflug: “Be Ehne esch aues in Oorning…”
Weiter vorne im Flugzeug beobachten wir, dass die SiPo mit unserer Mitreisenden Karin, welche wir gerade vorher kennengelernt haben, noch etwas am Diskutieren ist.
Dann heben wir ab nach Griechenland, yeah:

Der Flug von Zürich nach Thessaloniki gestaltet sich dank der super Reisevorbereitung von Moni und des Reiseveranstalters ProCap reibungslos.
Die griechische Crew behandelt uns professionell und wir setzen nach gut zwei Stunden Flugzeit auf dem Flughafen Thessaloniki auf. Dort verrät uns Karin, dass die SiPo ihr Gepäck durchsucht hat und ihren Rollstuhlantrieb und das Ladegerät entdeckt hat. Dies hat Karin so gemäss vorgehender Abklärung mit der Fluggesellschaft so abgemacht gehabt. Nun gut.
Der Transfer vom Flughafen in “unsere” Villa Sevasti gestaltet sich zu Beginn unterhaltsam und anschliessend eher schläfrig. Dann kommen wir an und freuen uns auf 10 Tage griechische Küche und Kulinarik:

Als erstes geniessen wir direkt einen Teil des Edeltropfens “Adamos Cellar”, ein Weisswein aus der Region.
Nach einer kurzen Zeit bemerke ich den Wein langsam und schaue rüber zu Moni, welche mir mitteilt, dass sie sich überhaupt nicht wohl fühlt.
“Ech gloub ech muess Chottzze”. Wir besorgen einen KK (Kotzkübel) und stellen den mal sicherheitshalber neben das Bett.
Ich helfe Moni so gut es geht mit Streicheleinheiten und ab zu Wassereinflössen. Dies wird dann instantan als absolutes NoGo taxiert. Kurze Zeit später meint Moni zu mir: “Etz chasch denne au met de Streicheleie höre”.
Ich schlage vor: “Chasch Dech jo äneligge.”
Auch liegen ist keine Option.
Ich betreue Moni und irgendwann schaffen wir den Transfer auf das Bett und verfallen beide in einen absolut nötigen Schlaf.
Anderntags begeben wir uns mit dem Bus zu einer nahegelegenen Kirche. Der Fahrer erzählt uns viel Interessantes über die Geschichte der Griechen und deren Religionen.
Die Religion braucht Wein um zu gedeihen. Wir wechseln in eine Bio-Winzerei mit sehr speziellem Konzept. Der Winzer beschallt die Reben mit mozärtlicher Musik. Studien haben tatsächlich gezeigt, dass diese Weine geschmackvollere Trauben liefern, als Unbeschallte. Wir degustieren diesen beethovenschen Tropfen und fahren an unseren eigenen Privatstrand am Meer:

Danach gehts auf einen Kutter um die Miesmuschelnplantagen zu betrachten. Dort treffen wir auf eine weitere Gruppe und wir werden als Piraten verkleidet für die Überfahrt.
Der Kapitän ist lustig, denn er fällt unserer Übersetzerin oftmals einfach ins Wort und erzählt einfach weiter, ohne aufs Ende der Übersetzung zu warten:

Für die nächste Station unseres Kulinariktrips müssen wir uns zuerst regenerieren. Es geht wieder zurück in unser Hotel und wir legen uns hin, damit wir fit sind fürs Abendessen. Schliesslich sind wir auf einer KULINARISCHEN Entdeckungsreise in Griechenland. Es gibt frittierte und unfrittierte Leckereien.
Ich schnappe mir einen Fisch und jemand aus der Gruppe meint: “Dää cha mer ned met Hutt ond Hoore ässe, derför met Hutt ond Grööte.”
Also rein damit und ich beginnen zu kauen.
Nicht wirklich anmächelig. Und Moni krümmt sich vor Lachen und das vergeht ihr rapide, als einer der Geräte sich in IHR Zahnfleisch reinbohrt.
Voller Gräte legen wir uns in die Heia und morgen können wir wieder voll zuschlagen.
Heute fahren wir in die Hafenstadt Thessaloniki, welche wir nach circa 60 Minuten Fahrzeit erreichen. Wir erkunden die Stadt dort…

… und ziehen anschliessend von Fressstand zu Fressstand, um mit vielen diversen Kleinigkeiten uns den Gaumen zu verwöhnen. Zum Schluss geht’s in eine Ouzeria, um nochmals voll dekadent zuzuschlagen. Nach dem vielen Essen gehts ums Prüfen der Rollstuhlgängigkeit des Lokals. Diese lässt zu wünschen übrig. Eine sehr hohe Treppenstufe führt zu einem Durchgang welcher dann wieder mit einer gleich hohen Stufe runter zu den Toiletten führt. Die Stufen ins Lokal konnten wir perfekt überwinden, weil es da eine Rampe hatte. Dann stehen wir vor zwei riesigen Stufen fürs WC. Das ist halt griechische Rollstuhlgängigkeit.
Im innern des WC sind Haltegriffe angebracht und relativ grosszügig vom Platzangebot her… Doch 50%-ige RSG. Immerhin mal ein Anfang. 🙂
Und dann geht’s bereits wieder zurück auf die “kurze” Heimfahrt ins Hotel. Ich verfalle beinahe in den Schlaf, werde dann aber gerade noch rechtzeitig von Moni wieder geweckt. Nichts da schlafen jetzt. Das machen wir bald später…
Anderntags gehts in eine Nussrösterei, erneut begleitet von Degustationselementen.
Wir kaufen Nüsse für BruBri, Marianne, Maa, Paa und Rosa. Für alle die mit uns durchs Leben ziehen.
Nachher gehts weiter in ein Frauenkloster, welches geschlossen ist 😳. Also weiterfahren zu einem Männerkloster:

Nachher gehts weiter den Olymp hinauf und wir stellen dabei fest, dass es eine unendlichere Unendlichkeit gibt als unendlich unendlich 😳.
Dann erreichen wir endlich den Olymp, wo wir im Nebel vom Nebelgott umnebelt werden.
Wir werden verwöhnt mit griechischem Essen, das genau gleich schmeckt, wie das Essen in unserer Herberge. Wir befinden uns nicht im Nebel sondern in einer Wolke sagt unser Fahrer Foti. Für unsere schweizer Verhältnisse definitiv Nebel. Für Foti eine Wolke, für uns eine neblige, zornige Wolke. Die Nebelzorn-Donnergötterwolke 7:

Nach der Reise zum Zorn fährt uns Foti wieder runter ins Tal in die ruhigere, weniger wütende Zone auf Meereshöhe.
Am Abend geniessen wir einen weiteren gemütlichen Abend mit erneut sensationell gutem Speis und Trank.
Einmal schlafen. Erneut eine miserable Nacht. Am nächsten Tag schlafen wir aus und machen den ganzen Tag nichts. Ausser was wir möchten. Blog schreiben, Bücher lesen, schöne Gespräche führen und wieder schlafen und natürlich wieder fein essen. Ech liebe Ässe!
Die Nebelzorn-Donnergötter,-Wolke 7 bitte bei den Helenen lassen, bei uns hat es genügend davon. Vielen Dank für den spannenden Reisebericht “,Nordgriechen land Part 1”.